All-Time Classix: Loom

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Betreff: All-Time Classix: Loom

BeitragFr, Nov 18, 2011 12:34
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Ah! Loom
Die Geschichte ist nicht schnell erzählt, denn als Bobbin Threadbear seine Reise beginnt, weiß er selbst nicht, was gerade passiert ist. Die Ältesten der Gilde der Weber haben ihn an seinem 17. Geburtstag zu sich gerufen und verwandeln erst seine Pflegemutter Hetchel in ein Ei und werden dann selbst vom Webstuhl in Schwäne verwandelt.

Schaut es euch einfach selbst an! [youtube]

Wo kommt Bobbin her? Was ist überhaupt los?
Ihr merkt schon: Loom ist sehr story-driven - dem Originalspiel lag sogar ein halbstündiges Hörspiel [tentakelvilla] bei (die ersten 5-6 Minuten geben eine schöne Einleitung in die Welt).

Auch hier kam eine Inkarnation der SCUMM Engine zu Einsatz. Nach dem LucasArts die Eingabe auf Objekt/Verb Basis stark vereinfachte, wird bei Loom noch etwas simpler agiert. Wenn man ein Objekt anklickt, wird es unten rechts angezeigt – ein weiterer Klick und man schaut es sich genauer an.
Alle anderen Aktionen werden mit dem Webstab ausgeführt. Vier Noten werden zu einem Spruch gesponnen, der das Objekt ggf. manipuliert.

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Alle Noten erscheinen in einer eigenen Farbe - für Leute wie mich, ohne Sinn für Töne, eine erfreuliche Stütze.

Zu Anfang kennt Bobbin nur 3 Noten – um höhere Noten spielen zu können, braucht er Erfahrung im Sprüche-spinnen. So sammelt man in Loom nicht alles, was nicht angenagelt ist, weil man womöglich mal Wachsfrüchte, Toilettenpapier oder entkoffeinierten Kaffee brauchen könnte. Stattdessen horcht man, welche Gegenstände den Webstab zum Schwingen bringen.
Eine weiterer interessanter Aspekt: Spinnt man die Noten verkehrt herum, kehrt sich die Wirkung um. Sprüche die kein Gegenteil besitzen, sind Palindrome (z.B. „cddc“).
Bis auf wenige Sprüche ändern sich die Noten, wenn man ein neues Spiel beginnt – man kann also nicht so einfach durch die Welt hetzen, selbst wenn man zum wiederholten Male spielt. Es ist auch empfehlenswert Stift und Zettel bereit liegen zu haben – die Sprüche die ihr hört werden nirgendwo inventarmäßig gespeichert.
Auf dem experten Schwierigkeitsgrad – Loom bietet Standard, Practice und Expert an – wird auf Noten unter dem Stab oder farbiges aufleuchten ganz verzichtet. Wer da weiter kommen will, muss gut zuhören können. Im Practice Modus hat man genug Zeit, die richtigen Noten ab zu schreiben.

Insgesamt bleiben trotz simplem Interface genug Herausforderungen und Hindernisse auf Bobbins Reise, aber leider ist diese nur kurz. Ein Abenteurer ist etwa zwei bis vier Stunden beschäftigt.
Dafür wird eine Märchenhafte Geschichte erzählt, für die sich Brian Moriarty verantwortlich zeichnet. Als früherer Autor bei Infocom (Textadventures) hat er sein Talent bei den Fantasyspielen Wishbringer, Trinity und Beyond Zork gezeigt.
Trinity wird auch 2011 noch auf dem 10 Platz der Interactive Fiction Top 50 of all time gelistet.

Wie es früher bei den, sagen wir, grafisch weniger ausgefeilten Spielen üblich war, lagen Loom ein paar Extras bei. Neben der schon erwähnten Hörspielkassette gab es auch das Book of Patterns – ein illustriertes Notizbuch mit Beschreibungen zu den Sprüchen und Platz, um die Noten zu notieren. Sprüche, die nicht im Spiel verwendet werden, weisen unter anderem auf die beiden Sequels hin die – zumindest kurz – in Erwägung gezogen wurden, aber auf Grund von Zeitmangel nie produziert wurden.
In jedem Fall ist Loom ist ein schönes Beispiel für die Kombination von einem Spiel mit einzigartigem, maßgeschneiderten Interface und einer Geschichte, aus deren Geflecht man nicht zu schnell entfliehen kann.

Quellen:
RELATED LINK: WP: LucasArts adventure games (engl.)
RELATED LINK: WP: Loom (engl.)
RELATED LINK: tentakelvilla.de
RELATED LINK: adventureclassicgaming.com (engl.)

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