Haiti was kommt nach dem Beben?

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vanjolo

Betreff: Haiti was kommt nach dem Beben?

BeitragFr, Jan 15, 2010 21:15
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Sie über 40 Jahren ist Haiti das Armenhaus Latainamerikas. Überbevölkerung, Politische Instabilität und eine durch jahrhunderte andauernde Übernutzung durch Landwirtschaft haben das Land unfruchtbar gemacht.
Der Regenwald ist mittlerweile komplett verschwunden. Manche sprechen schon von der Karibischen Sahelzone.

Das Erdbeben hat die Augen der Welt plötzlich wieder nach Haiti gelenkt nach dem Sturz des sadistischen Machthabers Aristide hat ein anderer Diktator die Macht ergriffen.

Von den 9 Millionen Einwohnern leben über 50% unter der absoluten Armutsgrenz, weniger als 1 Dollar/ Tag. Wohlhabende nach unserem Maßstab sind weniger als 1% der Bevölkerung (Regierungsangehörige und deren Familien).

Die Vereinten Nationen wollen 550 Mio Dollar Soforthilfe organisieren.
Die USA haben 100 Mio Dollar Soforthilfe zugesagt.
Die Bundesregierung hat 1 Mio EUR zugesagt möchte aber deutlich aufstocken.
Diozösen und Caritative Organisationen haben einige 100 Tausend Euro Soforthilfe zugesichert.
Weltweit laufen Spendenaktionen an.

Vom Erdbeben direkt Betroffen sind nach Schätzungen der UN rund 3,5 Mio Haitianer also fast die Hälfte der Bevölkerung. Rechnet man die aktuellen Soforthilfen Zusagen zusammen und schätzt die Spendenbereitschaft der Welt so kann man mit gut 1 Mrd Dollar Soforthilfe rechnen.
Das wären pro Einwohner rund 105 Dollar.

Rechnet man davon jetzt 30% Kosten für Verwaltung, Transport und Logistik ab bleiben noch rund 70 Dollar. Von diesen 70 Dollar wird der Großteil für Medikamente und Medizinische Versorgung verbraucht werden. Für Nahrung, Kleidung und Unterkunft bleiben vielleicht 20% übrig.

Wenn ich mir vorstelle das für die meisten Haitianer Lehmkekse die Hauptnahrungsquelle waren, so möchte ich mir nicht ausmalen, von was die Leute in einigen Wochen, wenn die Welt das Beben vergessen hat leben sollen?

Haiti hat vor dem Beben niemand interessiert und nach dem Beben wird sich dieser Zustand sehr schnell wieder einstellen.

Haiti und Cuba waren einmal eine der wohlhabendsten Karibischen Inseln. Kaum vorzustellen.

Abrexxes

BeitragFr, Jan 15, 2010 22:56
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Ich komprimiere mal.

Nachbeben....


Was solls, ich denke das man sich keine Geologischen Gedanken machen sollte, sondern Menschliche.

Es ist hier nicht San_Fransico oder ein paar Marmeladen Gläser (aus Holland) die aus dem Regal fallen(das...liebe Leute kommt noch). Wir haben es hier damit zu tun das ein ganzer Staat zerstört wird. Das der Staat schon vorher bitter arm war ist tragisch, spielt aber für uns keine Rolle.

Für uns spielt es eine Rolle (USA/EU/RUS/A.Emirate/China_Asien) ob wir mit so einem Problem fertig werden das ein "Staat" stirbt. Wir müssen uns anstrengen! Denn in die Wiege gelegt wurde das keinem von uns.

cu
 

vanjolo

BeitragSa, Jan 16, 2010 1:02
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Abrexxes hat Folgendes geschrieben:
Wir haben es hier damit zu tun das ein ganzer Staat zerstört wird. Das der Staat schon vorher bitter arm war ist tragisch, spielt aber für uns keine Rolle.


Haiti war nur auf dem Papier ein Staat. Dort hat vor dem Beben nichts funktioniert. Was Haiti dringend benötigt ist staatliche Hilfe und zwar in der Form die alte Struktur komplett aufzulösen. Wenn der Haitianische Botschafter im Fernsehen verkündet das man alle Anstrengungen unternimmt um die staatlichen Institutionen wieder zum laufen zu bringen dann ist das blanker Hohn.

Statt 6000 Blauhelme sollten da 100.000 Blauhelme hin und in diesem Troß die gleiche Anzahl an Ingenieuren, Ärzten, Verwaltungsplaner und was sonst noch so zur Installation eines Staates gehört.

Zeltstädte bauen, die Leute in Flüchtlingslagern versorgen und das Land mit dem Spendentropf ernähren mag vielleicht die erste Hilfe sein, aber beim nächsten eintreffenden Ereignis interessiert Haiti niemanden mehr.

Es ist halt einfacher eine Kerze anzuzünden und ein paar Groschen zu schicken um das Gewissen zu beruhigen als sich Gedanken über das danach zu machen.

Spendenaktionen sind wichtig und eine gute Sache nur sollten diese mehr auslösen als nur das Gefühl "Ich habe was getan".

Suco-X

Betreff: .....

BeitragSa, Jan 16, 2010 1:41
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Zitat:

Zeltstädte bauen, die Leute in Flüchtlingslagern versorgen und das Land mit dem Spendentropf ernähren mag vielleicht die erste Hilfe sein, aber beim nächsten eintreffenden Ereignis interessiert Haiti niemanden mehr.

Es ist halt einfacher eine Kerze anzuzünden und ein paar Groschen zu schicken um das Gewissen zu beruhigen als sich Gedanken über das danach zu machen.

Spendenaktionen sind wichtig und eine gute Sache nur sollten diese mehr auslösen als nur das Gefühl "Ich habe was getan".


Informier dich mal über den Begriff "Kapitalismus" und schon kennst du die Vergangenheit und die Zukunft von Haiti und Kuba. Das Beben ist nur ein Grund für die Wessis mal einen Notgroschen zu spenden damit wir unser aller Gewissen für die Nachklangzeit der Katastrophe beruhigen können um die ärmlichen Misstände dieser Welt danach wie gehabt zu tolerieren.

Mfg Suco
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konstantin

BeitragSa, Jan 16, 2010 11:30
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vanjolo hat Folgendes geschrieben:
Statt 6000 Blauhelme sollten da 100.000 Blauhelme hin und in diesem Troß die gleiche Anzahl an Ingenieuren, Ärzten, Verwaltungsplaner und was sonst noch so zur Installation eines Staates gehört.


Zu einem Staat gehoert in der Regel eine Bevoelkerung, die dahinter steht. Das war vor dem Beben nicht der Fall, und wird es danach auch nicht sein. Apropos, ich fand es uebrigens ziemlich belustigend, dass saemtliche interviewten Haitianer sich darueber gefreut und dem Herrn gedankt haben, dass sie noch am Leben sind, aber kaum einer darueber geklagt hat, wie viele Tote es dort gibt. Wink

Man darf nie vergessen, dass die Menschen auf der Insel da auch ganz anders ticken...

Skabus

BeitragSa, Jan 16, 2010 12:25
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Mal eine bescheidene Frage...

Hatte Haiti nicht bereits VOR dem Beben große Probleme?Soweit ich mich erinnern kann, ja.

Warum disskutieren wir jetzt darüber wie es dem "Staat" nach dem Beben geht?

Das klingt für mich wieder total nach Generation "BILD", wenn uns die Medien was ins Gewissen rufen
dann tun wir betroffen und ein paar Monate später spricht keiner mehr drüber.

Ich erinnere an den Tsunami von 2007.Da ist bis heute nicht alles wieder in Ordnung.Redet aber
auch keine Sau mehr drüber...


MfG Ska
"In einer so verrückten Welt, kann man um in ihr zu überleben nur eines tun, nämlich eben jenes werden: Ein Verrückter!" -Selbstzitat

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konstantin

BeitragSa, Jan 16, 2010 12:30
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Tsunami? 2007? Ich glaube, das ist schon etwas laenger her... 2004.

Skabus

BeitragSa, Jan 16, 2010 12:40
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Oh verzeihung, mein Datumsgedäcjhnis spielt verrückt.

Ja ich meine natürlich Dezember 2004...

Krass das des so lange her ist und ich erst vor 2 Monaten gehört hab, das die da immernoch unter den Folgen zu leiden haben...


MfG Ska
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BladeRunner

Moderator

BeitragSa, Jan 16, 2010 12:51
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Oh ja, wir senden überall auf die Welt wo etwas nicht nach dem Vorbild westlicher Demokratien läuft eine Million Blauhelme hin und sofort wird alles gut.
[/sarkasmus]
Schubladendenken.
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TimBo

BeitragSa, Jan 16, 2010 12:53
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ist es denn schlechter , als wenn wir gar nichts machen würden ?
mfg Tim Borowski // CPU: Ryzen 2700x GPU: Nvidia RTX 2070 OC (Gigabyte) Ram: 16GB DDR4 @ 3000MHz OS: Windows 10
Stolzer Gewinner des BCC 25 & BCC 31
hat einen ersten Preis in der 1. Runde beim BWInf 2010/2011 & 2011/12 mit BlitzBasic erreicht.
 

konstantin

BeitragSa, Jan 16, 2010 12:56
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Aber mal ehrlich: Im Grunde ist es doch den Allermeisten egal, wie scheisse es denen da unten geht, und wenn ich ganz tief in mich hinein horche, juckt es mich auch kaum die Bohne. Wieso auch? Ich kenne diese Menschen da unten nicht, habe den Namen 'Haiti' vielleicht in irgendwelchen schlechten Gangsterfilmen mal aufgeschnappt, und der dramatisierenden Berichterstattung im Fernsehen kann man sowieso keinen Glauben schenken. Wir koennen jetzt in Polemik verfallen und uns fuerchterlich darueber aufregen, wie schlecht die Welt ist, und heute abend koennen wir doch beruhigt einschlafen.

Ja, die haben da unten ein fuerchterliches Problem. Ja, die durchleben da unten schreckliche Stunden. Aber nein, ich gehoere nicht zum THW, und dem entsprechend ist es nicht meine Aufgabe, da in irgendeiner Form Hilfe zu leisten. Ich koennte spenden, klar, und die Gelder landen dann doch nur bei dem armen Regierungschef, der seines Zeichens auch Haus und Hof (bzw. Palast) verloren hat. Ich habe auch kein schlechtes Gewissen, weil es denen da so dreckig geht. Ich habe ja auch kein schlechtes Gewissen, weil in der Sahel-Zone taeglich hunderte Menschen verhungern und in China Vertreter der Pressefreiheit massakriert werden.

Es ist nicht unsere Schuld, dass da sowas passiert ist, und es ist nicht unsere persoenliche Aufgabe, dass denen dort Hilfe zu kommt. Aufbau- und Entwicklungshilfe ist eine Leistung, die wir als Staat zu erbringen haben - und genau deswegen sitzen da oben Regierungsbeamte, die die fette Kohle einstreichen: um logistische und finanzielle Loesungen fuer solche Hilfevorhaben zu finden. Es ist nicht mein Kopf, der darueber zerbrochen werden muss, und wieso sollte ich bei RTL anrufen und Geld spenden? Es sind doch auch meine Steuergelder, die der Bundestag nun nach Haiti schicken wird...

BladeRunner

Moderator

BeitragSa, Jan 16, 2010 12:57
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Es löst die Probleme dort auch nicht.
Geht es den Afghanen besser seit wir dort militärisch präsent sind?
Ist der Irak mit all den amerikanischen Soldaten stabil?

Wenn wir einem Volk unsere Knute aufsetzen wird es zu recht rebellieren. Wer Hilfe will, wird das zeigen. Sicher ist es sinnvoll beim wiederaufbau zu helfen, aber bitte nicht mit unserem Moral- und Wertestempel im Gepäck.
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Geeecko

BeitragSa, Jan 16, 2010 13:10
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konstantin hat Folgendes geschrieben:
Aber mal ehrlich: Im Grunde ist es doch den Allermeisten egal, wie scheisse es denen da unten geht, und wenn ich ganz tief in mich hinein horche, juckt es mich auch kaum die Bohne. Wieso auch? Ich kenne diese Menschen da unten nicht, habe den Namen 'Haiti' vielleicht in irgendwelchen schlechten Gangsterfilmen mal aufgeschnappt, und der dramatisierenden Berichterstattung im Fernsehen kann man sowieso keinen Glauben schenken. Wir koennen jetzt in Polemik verfallen und uns fuerchterlich darueber aufregen, wie schlecht die Welt ist, und heute abend koennen wir doch beruhigt einschlafen.

Ja, die haben da unten ein fuerchterliches Problem. Ja, die durchleben da unten schreckliche Stunden. Aber nein, ich gehoere nicht zum THW, und dem entsprechend ist es nicht meine Aufgabe, da in irgendeiner Form Hilfe zu leisten. Ich koennte spenden, klar, und die Gelder landen dann doch nur bei dem armen Regierungschef, der seines Zeichens auch Haus und Hof (bzw. Palast) verloren hat. Ich habe auch kein schlechtes Gewissen, weil es denen da so dreckig geht. Ich habe ja auch kein schlechtes Gewissen, weil in der Sahel-Zone taeglich hunderte Menschen verhungern und in China Vertreter der Pressefreiheit massakriert werden.

Es ist nicht unsere Schuld, dass da sowas passiert ist, und es ist nicht unsere persoenliche Aufgabe, dass denen dort Hilfe zu kommt. Aufbau- und Entwicklungshilfe ist eine Leistung, die wir als Staat zu erbringen haben - und genau deswegen sitzen da oben Regierungsbeamte, die die fette Kohle einstreichen: um logistische und finanzielle Loesungen fuer solche Hilfevorhaben zu finden. Es ist nicht mein Kopf, der darueber zerbrochen werden muss, und wieso sollte ich bei RTL anrufen und Geld spenden? Es sind doch auch meine Steuergelder, die der Bundestag nun nach Haiti schicken wird...


Nimm das jetzt nicht böse auf, bitte,
aber ich denke gerade du wärst jener, der sich in so einer Situation über zuwenig Hilfe von "Mitmenschen" aufregen würde!
Und es ist doch egal, ob du jetzt Steuern bezahlst und die dort landen...
Man kann doch trotzdem nocheinmal spenden, selbst wenn es nur ein paar Euro sind...
Ein paar Euro sind für mich nicht so viel, aber dafür kann ich ein paar Leuten den Durst nehmen, das macht mich etwas glücklicher. Und hätte ich die Möglichkeit, würde ich dorthin fliegen, und den Menschen persönlich helfen.
Ich denke auch, die Situation vom Tsunami ist jetzt so weit, das sich die Menschen dran gewöhnt haben, für die Erdbeeben Opfer ist es eine ganz neue Situation!

Aber darüber sollte jeder denken wie er will!
....
 

konstantin

BeitragSa, Jan 16, 2010 13:13
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Geeecko hat Folgendes geschrieben:
Ein paar Euro sind für mich nicht so viel, aber dafür kann ich ein paar Leuten den Durst nehmen, das macht mich etwas glücklicher. Und hätte ich die Möglichkeit, würde ich dorthin fliegen, und den Menschen persönlich helfen.


Es macht dich also gluecklich? Ein ziemlich egoistischer Gedanke, oder? Davon abgesehen: So gut wie jeder hat die Moeglichkeit, da hin zu fliegen und zu helfen, wenn er es wirklich will. Aber an dem Willen scheitert es doch. Ist ja auch viel angenehmer, sich einzureden, dass man es tun wuerde, aber trotzdem im warmen Bettchen einzuschlafen.

Versteh mich nicht falsch: Ich finde humanitaere Hilfe sinnvoll und wichtig, und unterstuetze diese auch, aber diese kollektive Gewissensbefriedigung der Bevoelkerung durch Spendenabgaben halte ich fuer absolut pervertiert. Ich zitiere den Thread "Gemeinsam fuer Haiti", erster Post: "Jeder Beitrag hilft! Tut was für euer Gewissen! Den gehts schlechter als uns."

Als ob hier irgendeiner tatsaechlich ein schlechtes Gewissen haette. Das ist naive Polemik und autosuggestive Leidenschaft, mehr nicht.
 

vanjolo

BeitragSa, Jan 16, 2010 13:22
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BladeRunner hat Folgendes geschrieben:
Sicher ist es sinnvoll beim wiederaufbau zu helfen, aber bitte nicht mit unserem Moral- und Wertestempel im Gepäck.


Was nützt es dann Geld zu spenden?

Wenn ich einem mittellosen Drogenabhängigen Geld gebe wird er sich davon sicher kein Taxi leisten um damit in die nächste Drogenklinik zu fahren. Wenn die Gelder so eingesetzt werden um nach der größten Not wieder den alten Zustand zu etablieren, sterben viele vielleicht nicht an den Folgen des Bebens sondern wie vorher an Hunger, Krankheit und Verfolgung.

Ich wollte vor ein paar Jahren selbst mal nach Haiti zum tauchen, weil es völlig unerschlossen ist. Eines der seltenen Flecken Erde wo noch wenige waren. Die politische Situation, die Reisewarnung des AA und auch das Embargo des Bundes haben mich anderweitig entscheiden lassen. Haiti könnte wieder ein tolles Urlaubsland werden von dem das Land und die Bevölkerung profitiert, viel besser als die DomRep. Dazu müssen aber erstmal wieder die Voraussetzungen geschaffen werden.
Eine Katastrophe wie diese bietet die besten Voraussetzungen dafür.

Xeres

Moderator

BeitragSa, Jan 16, 2010 13:25
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konstantin hat Folgendes geschrieben:
Es macht dich also gluecklich? Ein ziemlich egoistischer Gedanke, oder?
Jedes Lebewesen ist stets bemüht sein Glück zu Maximieren. Wer der Gruppe hilft (und sei es nur die gleiche Spezies fernab auf einer Insel...) der hilft sich selbst - und das ist ein erstrebenswertes Ziel das auch mit Glück belohnt wird.
konstantin hat Folgendes geschrieben:
Als ob hier irgendeiner tatsaechlich ein schlechtes Gewissen haette.
Das hat auch nichts mit dem Gewissen zu tun, sondern mit Empathie.
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Skabus

BeitragSa, Jan 16, 2010 13:35
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Ich halte nichts davon Aufbauhilfen in andere Länder zu pumpen, egal wie schlecht es irgendwem geht.

Das liegt nicht mal daran dass ich "böse" oder "egoistisch" oder dergleichen bin, sondern weil
"internationale Zusammenarbeit" ein blanker Hohn ist.

Ich wette die meisten Leute in Haiti wissen nichtmal das Deutschland überhaupt existiert und würden sich im Zweifelsfall oder im Notfall auch nicht um Deutschland kümmern.

Internationale Solidarität wäre schön, es gibt sie aber nicht.Beim Spenden oder bei Aufbauhilfen ist
das Land was sie gibt immer der Dumme, weil sie nicht dafür zurückbekommen.Nicht mal ein "Dankeschön".


MfG Ska
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Xeres

Moderator

BeitragSa, Jan 16, 2010 13:49
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Skabus hat Folgendes geschrieben:
Ich wette die meisten Leute in Haiti wissen nichtmal das Deutschland überhaupt existiert
...in einem Land, indem die Hälfte der Bevölkerung noch nicht mal lesen kann? Vermutlich nicht.
Skabus hat Folgendes geschrieben:
und würden sich im Zweifelsfall oder im Notfall auch nicht um Deutschland kümmern.
was für ein Notfall sollte das denn sein?
Skabus hat Folgendes geschrieben:
weil sie nicht dafür zurückbekommen.
Gehts hier um einen Handelspartner oder um Hilfe? Rettest du Leute erst vor dem ertrinken, wenn du einen passablen Stundenlohn dafür bekommst?
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Skabus

BeitragSa, Jan 16, 2010 14:02
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Xeres hat Folgendes geschrieben:
was für ein Notfall sollte das denn sein?


Ich erinnere an das Hochwasser in Deutschland.Es gab kaum Hilfe aus dem Ausland.
Wärend wir THW und FHW(Freiwilliges Hilfswerk) ständig ins Ausland schicken um irgendnem Hansel
mit nem abgebrannten Kraftwerk zu helfen(wo ich mich frage, wieso die das nicht selber hinbekommen)
bekommen wir von unseren europäischen und nichteuropäischen "Freunden",welchen wir jährlich Millionen in den Hintern pudern,in Notsituationen keine bis gar keine Hilfe.Wärend ich metertief im Wasser gestanden habe und Sandwälle aufgezogen habe.Iich weiß was HILFE wirklich heißt.Mich hat die Fahrt und die Arbeit 0 Euro und 0 Cent gekostet, nur meine Arbeitskraft und mein Wille zu helfen.

Mit Geldspenden macht man es sich im Allgemeinen sehr einfach.Zumal keiner kontrolliert wo
sein Geld ankommt.Oder ob es ÜBERHAUPT ankommt...


Xeres hat Folgendes geschrieben:
Gehts hier um einen Handelspartner oder um Hilfe? Rettest du Leute erst vor dem ertrinken, wenn du einen passablen Stundenlohn dafür bekommst?


Nein,um internationale Soldiarität.Das sagte ich bereits.Im lateinischen gibts ne nette Redewendung: "Quid pro quo". Dieses "es ist egoistisch für Hilfe eine Gegenleistung zu verlangen" ist ein Standardargument was jeder Hansel benutzt, weil ihm richtige Argumente fehlen.

Ich sage meinem Freund ja auch nicht "Ich helf dir nur wenn du mir was gibst" sondern "Ich helfe dir weil du mein Freund bist,und weil du mein Freund bist hilfst du mir auch wenn ich in naher Zukunft deine Hilfe brauche".Und wenn Haiti das nicht hinbekommt haben sie unsere Hilfe nicht verdient.
So einfach sieht das aus...

Die Christen sagen: "Gebt wenn ihr habt" und wir haben eindeutig nichts was wir geben könnten.
Wenn die Zahl "0" auf der Schuldenuhr in Berlin zu sehen ist, dann kann man gerne darüber nachdenken.
In Zeiten wie dieser ist nicht der Zeitpunkt noch mehr Millionen in Projekte zu stecken die uns
hinterher wieder in den Arsch treten...


MfG Ska
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Silver_Knee

BeitragSa, Jan 16, 2010 14:14
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Zitat:
Rettest du Leute erst vor dem ertrinken, wenn du einen passablen Stundenlohn dafür bekommst?


Du wirst lachen: Das nennt man "Bademeister"

Bevor ich nicht einen Plan von einem Solarbetriebenen GPS-Schiff habe, was nicht verkauftes Essen nach Afrika Schifft ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen, weiß ich auch nicht was ich tun soll. Ich weiß es auch nicht. Da unten hin fahren und Ressourcen verbrauchen find ich irgendwie doof vor allem weil ich nicht mal wüsste was ich tun soll. Und meinen Geldbeutel um 10 EUR zu erleichtern die ich selbst im moment nicht wirklich habe ist wohl auch nicht das wahre.

Die bräuchten wahrscheinlich auch so ein Schiff im moment und das müsste nicht mal nach Afrika sondern nur einmal um die ecke.

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