Studienwahl

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Garfield12

Betreff: Studienwahl

BeitragMi, Feb 27, 2013 18:52
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Hallo Zusammen,
wie für viele geht es auch für mich dieses Jahr ans studieren. Generell bin ich eigentlich sehr wirtschaftlich aber auch der IT - interessiert und habe überlegt beides zu verknüpfen. Da es aber viele Studiengänge gibt, die sich teilweise sehr ähneln, wollte ich mal fragen, ob hier im Forum Wirtschaftsinformatiker oder vielleicht auch Wirtschaftsingenieure gibt und bereit wären ihre Erfahrungen zu teilen. Da ich mich noch orientiere bin ich auch offen für andere Studiengänge in diesen Bereichen.
LG
Yannik

Eingeproggt

BeitragMi, Feb 27, 2013 19:52
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Du hast die Wahl zwischen mehreren Wirtschaftsinformatik-Zweigen? Dann schätze dich glücklich, dann hast schonmal mehr Angebot als in Wien...
Ich selbst studiere "normale" Informatik und hab von der Wirtschaftsinformatik nur am Rand was mitbekommen. Würde dir auf jeden Fall empfehlen dir das anzuschauen wenn du auch noch sagst dass es dich interessiert. Und wo es dir wohl sehr gute Qualifikationen bringt. Ich kenn einen Wirtschaftswissenschaftler der nachn Bacc. gesagt hat er legt Wirtschaftsinformatik nach weil man damit besser dasteht in der Berufswelt. Aber das sieht wohl auch jeder anders... Nur so was ich gehört hab.
Ist überhaupt schon klar ob Uni oder FH? Macht für manche Leute auch noch n riesen Unterschied.

mfG, Christoph
Gewinner des BCC 18, 33 und 65 sowie MiniBCC 9
 

Sterbendes Lüftlein

BeitragMi, Feb 27, 2013 20:02
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Garfield12

BeitragMi, Feb 27, 2013 20:45
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Ja ich habe ähnliches über Wirtschaftsinformatik gehört, auf der einen Seite kommt es gut an, allerdings habe ich im Rahmen einer Berufsorientierung bei HP in Düsseldorf ein Duales Studium für WirtInfo näher betrachten können und der Curriculum ließ mich zu dem Fazit kommen (wie auch andere Jungs bei mir im Kurs), dass Wirtschaftsinformatik weniger Info als vielmehr Vertrieb und demnach Wirtschaft ist und die Tiefe der Informatik Themen ist auch nicht gerade gegeben.
Momentan tendiere ich mehr zum Studium Cybersecurity in Bonn, und im Anschluss etwas wirtschaftliches.
Glaubt ihr, dass dieses Feld in Zukunft noch wachsen wird, oder eher schrumpfen? Im Anbetracht von Hackerattacken aus China auf westliche Unternehmen müsste dieses Feld doch eingentlich extrem wachsen oder irre ich da?
LG und Danke für alle Antworten
Yannik
 

konstantin

BeitragMi, Feb 27, 2013 21:12
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Mit den "Wirtschafts-"-Studiengängen legst du dich viel zu früh auf etwas fest, das du eventuell überhaupt nicht willst. Ein solides Informatikstudium bereitet dich vielleicht nicht direkt auf eine Tätigkeit im mittleren Management vor und mag in Teilen furztrocken, langweilig und mitunter auch um einiges schwieriger sein, dafür hast du ein Studium mit Tiefgang und irgendwann mal einen Abschluss, der dich nicht als Schmalspurinformatiker bzw. Möchtegern-BWLer ausweist.

Das Ziel der Wirtschaftsstudiengänge ist, Leute für das mittlere Management heranzuziehen, die letztlich das Bindeglied zwischen Management und Produktion bilden sollen. Überlege dir gut, ob das etwas ist, was du dir für dich vorstellen kannst.

edit: Thema "Cybersecurity" -- grundsätzlich rate ich von derartigen "Mode-Studiengängen" ab. Ob man hinterher mit solchen Abschlüssen überhaupt was anfangen kann, weiss keiner und kann dir niemand versprechen. Bei der Wahl des Studienfachs bin ich absoluter Spießer: Nimm etwas möglichst breit gefächtertes, spezialisieren kannst du dich hinterher immernoch.
  • Zuletzt bearbeitet von konstantin am Mi, Feb 27, 2013 21:20, insgesamt einmal bearbeitet

Lord Stweccys

BeitragMi, Feb 27, 2013 21:15
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Ich denke zum Thema "Cybersecurity", dass sowas wohl immer gebaucht wird,
denn es findet ja praktisch ein dauernder Wandel der Sicherheitsmechanismen statt,
weil alte Algorithmen entweder geknackt oder zu unsicher sind und deshalb neue gebraucht werden.
 

Garfield12

BeitragMi, Feb 27, 2013 22:44
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@Konstantin: An eine breiter gefächertes Studium hatte ich auch gedacht und werde mal schauen wie es in Richtung Informatik oder Ingenieurswesen aussieht.
In deinem BBP-Profil steht du studierst, auch in dieser Richtung, wenn man fragen darf Smile
LG
Yannik
 

konstantin

BeitragMi, Feb 27, 2013 22:47
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Hehe, nein, überhaupt nicht. Ich studiere Medizin. Wink
 

Sterbendes Lüftlein

BeitragMi, Feb 27, 2013 23:53
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Garfield12

BeitragDo, Feb 28, 2013 0:03
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Ich glaube, dass Cybersecurity sich dann etablieren könnte, wenn man auf lange Sicht viel Kryptographie mit in das Studium (und damit Mathematik) einbringt. Das Feld wird sich, wie Lord Stweccys bereits gesagt hat, stetig verändern, aber halt auch aktuell bleiben.
Ähnliches gilt für Game Engineering. Der Spielemarkt wird sich in Zukunft auch noch massiv ausdehnen, denn ich kenne kaum einen Menschen der nicht mal ein PC/XBOX/PS/Facebook Spiel oder ähnliches spielt.
Meine Meinung.
LG
 

konstantin

BeitragDo, Feb 28, 2013 11:00
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Totensturm hat Folgendes geschrieben:
Zum Thema "Modestudiengänge":

Zunächst hab ich mir das auch gedacht, allerdings bleibt abzuwarten, ob sich die entsprechenden Studiengänge nicht doch etablieren können.


Aber darauf würde ich doch nicht mit meiner eigenen Zukunft wetten wollen. Im Ernst, alleine die Tatsache, dass es neue Studiengänge sind, würde mich davon abschrecken (habe hier live miterleben dürfen, wie der Studiengang "Med. Biotechnologie" entstanden ist, und obwohl es dafür schon Vorbilder an anderen Universitäten gab, war es der organisatorische Untergang). Du willst als Student kein Versuchskaninchen sein!

Zweitens, bleiben wir mal beim Beispiel "Cybersecurity" (auch wenn ich nirgends auf den Seiten der Uni Bonn einen derartigen Studiengang im Angebot finden kann...): Hand auf's Herz, am Ende ist's ein bischen Mathe hier, ein bischen Informatik da, ein bischen über Netzwerktechnik hier, ein bischen Kryptographie da. Glaubt da hinterher ernsthaft irgendjemand, dass du ein ausgewiesener IT-Experte bist? Wohl kaum! In Bereichen der Netzwerksicherheit oder Kryptographie braucht man fertig studierte Mathematiker und Informatiker, die vorzugsweise jahrelang in diesem Bereich geforscht haben. Und das schlimmste daran: mit einem Abschluss in "Cybersecurity" (so es ihn ueberhaupt gibt) machst du dich in der akademischen Welt mehr zum Affen als alles andere. Selbst wenn du mit einem 7-Semester-"Cybersecurity"-Bachelor mal einen Job finden solltest, dann lediglich als Handlanger. Die Denker in diesen Bereichen spielen dann auf einem ganz anderen Level...

Derzeit erleben wir in der Medizin das gleiche Phaenomen: überall werden neue Studiengänge geboren, bei denen niemand so recht weiss, was man damit überhaupt anfangen soll. Am allerschlimmsten ist dabei, dass nicht einmal die zukünftigen Arbeitgeber und Personalmanager etwas mit diesen Studiengängen und den daraus resultierenden "neuen Berufsbezeichnungen" anfangen können. Die Nachfrage ist bei diesen Studiengängen dennoch sehr hoch -- alle wollen sie gerne Mediziner werden, und wenn's da nicht klappt, dann wird halt nach Alternativen gesucht. Da locken Studiengänge wie "Medizinische Biotechnologie", "Gesundheitsoekonomie", "Arztassistent" usw. alleine schon des Namens wegen enorm.

Aber: Wenn du nicht gerade in Medizin machen willst, wo unverhältnismaessig peinlich hohe Ansprüche an die Abiturnote gestellt werden (was übrigens nur und ausschliesslich in der hohen Nachfrage begründet liegt -- jeder Affe könnte den Mist studieren), stehen dir mit einer halbwegs vernünftigen Abi-Note fast alle Tore offen.

Warum sich jetzt schon die Fesseln der Wirtschaft anlegen, indem man "Wirtschaftsinformatik" studiert? Warum jetzt schon nahezu jede Form einer akademischen Karriere ausschließen, indem man irgendwelche Modestudiengänge studiert, für deren Absolventen es noch nicht einmal eine konkrete Berufsbezeichnung geschweige denn Chancen auf dem Arbeitsmarkt gibt?

Hier wurde auch schon der Bereich Medieninformatik oder Mediendesign angesprochen. Glaubt ihr ernsthaft, die Spieleindustrie braucht "Yet another Medieninformatik-Bachelor"? Wohl kaum. Händeringend werden jedoch ausgewiesene, hochqualifizierte Mathematiker gesucht. Glaubt ihr, irgendeine Spielefirma braucht noch "Yet another Gamedesign-Absolvent"? Eben. Wozu denn auch.

Das wichtigste von allem ist die richtige Studienwahl. Egal ob Gamedesign, Cybersecurity, IT-Beratung, Anwendungsentwicklung, universitäre Forschung oder das Programmieren von Waschmaschinen: ein solides Studium der Informatik legt das beste Fundament. Das zweitwichtigste ist dann, so viel praktische Erfahrung zu sammeln, wie möglich ist. Macht Praktika in Bereichen und Firmen, die euch interessieren. Hängt euch rein und zeigt Engagenment. Sowas ist letztendlich gemeinsam mit einem vernünftigen Abschluss hundert mal mehr wert als jeder Abschluss in Gamedesign oder Medieninformatik.

Ich will hier keine Studiengänge oder Berufsgruppen schlecht reden. Die Frage ist nur, wo ihr euch in 10, 20, 30, 40, 50 (schlimm genug, dass wir solange arbeiten müssen...) Jahren seht. Je spezialisierter euer Studium jetzt ausfällt, um so kleiner sind die Möglichkeiten, sich hinterher beruflich weiter zu entwickeln. Mode-Bachelor sind vor allem gut für die Industrie, die sich auf diese Weise schnell und billig Arbeitskräfte sichern kann. Die Arschkarte aber habt ihr gezogen, weil ihr quasi in die "Fachidiotie" hineinstudiert habt.

Liebe Grüße,
Konstantin
 

Garfield12

BeitragDo, Feb 28, 2013 11:32
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@Konstantin
Jetzt wo du es sagst, der Studiengang ist nicht in Bonn sondern in Bochum http://www.ruhr-uni-bochum.de/...index.html
Sorry, ich verwechsel' die Städte ständig Confused

Generell hast du wahrscheinlich Recht: Wenn man bedenkt wie lange man mit der Wahl von Heute auskommen muss, sollte man sich lieber breit aufstellen. Ich werde mal schauen, welche Uni sich gut für Informatik anbietet.
Danke für die Antworten, die helfen mir echt weiter, momentan bin ich nämlich etwas ratlos, eben weil mir erst jetzt, wo es an die Bewerbungen geht, die Dimension einer Entscheidung bewusst wird.
LG
Yannik

Eingeproggt

BeitragDo, Feb 28, 2013 13:15
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Zitat:
dass nicht einmal die zukünftigen Arbeitgeber und Personalmanager etwas mit diesen Studiengängen und den daraus resultierenden "neuen Berufsbezeichnungen" anfangen können

Klare Zustimmung. Vor ein paar Wochen hab ich erst nen ausführlichen Artikel darüber gelesen dass nichtmal der "Bachelor" (egal worin. Informatik, Wirtschaft, Medizin oder sonstwo) großflächig anerkannt wird. Gut die Hälfte der befragten Personalchefs würden ihn gar mit dem Abi / Matura gleichsetzen weil sie nix damit anfangen können Shocked
Gewinner des BCC 18, 33 und 65 sowie MiniBCC 9
 

konstantin

BeitragDo, Feb 28, 2013 13:25
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Hehe, in der Medizin gibt es Gott sei Dank keinen Bachelor. Das wäre ja auch das bescheuertste überhaupt. Laughing Bei uns gibt's nur Ganz-oder-Garnicht.

DAK

BeitragDo, Feb 28, 2013 22:56
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Ich wollt nur mal darauf aufmerksam machen, dass Medieninformatik nicht Gamedesign ist. Ich studiere gerade Medieninformatik an der TU Wien. Rund 3/4 der Lehrveranstaltungen, die ich habe, sind die Gleichen, die auch die "Mainstream-Informatiker", die Software Engineerer haben. Bei uns fällt dann z.B. Betriebssystemprogrammierung und Funktionale Programmierung weg (ganz nette Themen, aber wie viele Leute, die Info studieren, werden das nachher brauchen), dafür bekommen wir so Sachen wie Multimedia dazu, welche allerdings auch alles andere als eng gefasst sind. In der Multimedia-Vorlesung ging es von Bild-, Video- und Audiokodierung über verschiedene Komprimierungsverfahren bis zu Sachen wie Bild-, Video- und Audioerkennung. Etwas, was man als Programmierer (zumindest die Kodierung und die Komprimierung) doch recht häufig braucht.

Es gibt in dem ganzen Bachelor-Lehrgang eine Übung zum Thema Spieleprogrammierung und ich glaube zwei zum Thema Filme erstellen und bearbeiten. Um einen Vorlesenden zu dem Thema zu zitieren: Im Studium Medieninformatik lernt man nicht, wie man Photoshop bedient, sondern wie man es programmiert.

Medieninformatik ist da nicht wirklich eng gefasst und ich denke auch nicht, dass es ein Modestudium ist.
Gewinner der 6. und der 68. BlitzCodeCompo
 

konstantin

BeitragFr, März 01, 2013 9:34
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DAK: Es war nie meine Absicht, das Studium irgendeiner Fachrichtung plump abzuwerten. Ich möchte lediglich dazu anregen, sich Gedanken darüber zu machen, ob man sich jetzt schon dermaßen in seinem Berufswunsch festlegen möchte. Es kann ja sogar durchaus die ein oder andere Uni im deutschsprachigen Raum geben, die auch Medien-, Wirtschafts- oder sonstwie im Bachelor spezialisierte Informatiker in ihr reguläres M. Sc. Informatik-Programm aufnimmt

Viel interessanter ist doch, dass die Unterschiede hinsichtlich des Studiums garnicht mal so groß sind. Du sagst es selbst: ihr lernt was über den Aufbau eines Video-Codecs während die Informatiker was über den Aufbau eines Betriebssystems lernen -- und das war's dann auch schon beinahe mit den Unterschieden. Wie sollte es auch anders sein: hier wurden Studiengänge aus dem Boden gestampft (s.o.), für die es an und für sich nur eine fragwürdige Berechtigung gibt. Anschließend werden 90% der derzeitigen Lehre für das neue Studium übernommen und von irgendwoher noch ein Multimedia-Professor eingekauft, der zwei margere Veranstaltungen zum Bachelor beisteuert.

Sicherlich ist das nun überspitzt formuliert, aber die Grundidee, die dahinter steht, wird schnell klar: man versucht, so früh wie möglich eine Spezialisierung junger Leute zu erzwingen. Auf diese Weise verkürzt sich die Dauer der Ausbildung, die Industrie kommt schneller an ihre Fachkräfte und zahlt diesen dann anschließend auch noch proportional zur verkürzten Ausbildungszeit weniger Lohn.

Die Leidtragenden sind am Ende diejenigen, die sich dieser Entwicklung gebeugt haben. Man ist Medieninformatiker, kein Informatiker, und jeder Laie wird dich für einen Spezialisten unter Spezialisten halten. Wenn ein Job explizit für Medieninformatiker ausgeschrieben ist: Bombe! Aber wenn du dich irgendwann von diesem Stigma lösen möchtest, denn Hand auf's Herz, die "echten" Informatiker können ja auch nicht viel mehr als du, dann wird das verdammt schwer.

Die Frage, die sich mir dann stellen würde, wäre: Warum sollte ich Medieninformatik studieren, wenn ich auch direkt in Informatik machen könnte? Damit ich ein paar Veranstaltungen, die mir zu sehr in die Tiefe gehen, weniger habe? Damit ich ein paar Veranstaltungen, die ich ganz interessant finde, mehr habe? Es liegt in der Natur des Studiums, dass es ein ums andere mal einfach nur beschissen ist und man sich Zeug in die Birne reinprügelt, mit dem man sich nach der Klausur niemals wieder konfrontiert sieht. Das wäre für mich noch lange kein Grund, mir zum Zeitpunkt der Immatrikulation ein Schild mit "Medien-", "Wirtschafts-" oder sonstwas um den Hals zu hängen.

Liebe Grüße,
Konstantin

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