Informatik studieren?

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Garfield12

Betreff: Informatik studieren?

BeitragDi, Jan 28, 2014 1:12
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Hallo Zusammen,
ich habe mal eine Frage. Ich nehme mal an hier im Forum gibt es einige die irgendwann einmal Informatik studiert haben, oder es aber gerade tun. Ich habe nämlich mal eine Frage.
Wie würdet ihr euer Studium einschätzen. Eher schwer und arbeitsintensiv oder vollkommen machbar.
Mich würde vor allem interessieren ob euch Programmierkenntnisse weitergeholfen haben oder ob man die gar nicht braucht. Ich hab einige Quellen im Netz konsultiert aber so ganz schlau bin ich nicht daraus geworden.
Meine Frage kommt nicht von ungefähr. Ich bin momentan im 2ten Semester International Business und finde es eher weniger interessant und da ich immer gerne programmiert habe und in Informatik in der Schule nicht schlecht war wollte ich mich mal nach Alternativen umsehen.
Leider lese ich gerade jetzt ziemlich viel darüber das Programmieren nahezu keine Rolle spielt und Informatik eher einem schlecht geplanten Mathematik Studium ähnelt.
Also lange Rede kurzer Sinn, wie ist es euch ergangen?
LG Yannik

Edit: Ich komme aus dem Raum Köln, kennt ihr irgendwelche guten Unis mit guter Informatikfakultät in der Umgebung?

BtbN

BeitragDi, Jan 28, 2014 4:09
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Für sinnvoll halte ich ein Informatik Studium nicht, aber leider notwendig in dem Bereich.

DAK

BeitragDi, Jan 28, 2014 9:16
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Ich studiere Medieninformatik an der TU-Wien und finde es eigentlich ziemlich toll.

Das Studium ist zwar schon so aufgebaut, dass man im ersten Semester programmieren lernt, allerdings macht es schon einen riesigen Unterschied, ob man nur in der Uni programmiert oder auch selbst. Vorwissen schadet also wirklich nicht.

Das können einer bestimmten Programmiersprache bringt einem relativ wenig, da doch recht viele verschiedene Sprachen verwendet werden, aber generell das "Programmiererdenken" zu haben bringt schon viel. Wenn man ein paar Sprachen kann ist es ja nicht so schwer eine neue zu lernen.

Programmiert wird in, würde ich sagen, rund der Hälfte der Übungen, die wieder rund die Hälfte der Lehrveranstaltungen ausmachen. In den anderen Fächern hilft Programmieren können nicht viel, logisches Denken aber schon.

Mit einem schlecht geplanten Mathematik-Studium hat das Informatik-Studium meiner Meinung nach nichts zu tun. In den ersten Semestern hat man ein paar Mathematik-Vorlesungen (Algebra, Analysis, Statistik, Theoretische Informatik und Logik, und wenn man Technische Informatik nimmt, dann auch noch Analysis 2). Kommt auf insgesamt 27 ECTS von 180, die man für den Bachelor braucht.

Was die Arbeitsintensität angeht schwankt es stark. Es gibt Fächer, wo es genügt, sich vor der Prüfung einen Nachmittag lang das Skriptum durchzuarbeiten und bei anderen Fächern hat man jede Woche eine Aufgabe, für die man mehrere Stunden mit einer Gruppe arbeiten muss.


Was die Sinnhaftigkeit angeht: in keinem Fach habe ich bislang irgendetwas besonders Tiefgehendes gelernt. Alles war recht oberflächlich angekratzt. Würde man die zugehörigen Wikipedia-Artikel durcharbeiten würde man wohl nicht viel verpassen (sofern man diese wirklich versteht).
Auf der anderen Seite ist das Studium extrem breit. Sehr viele Dinge, die ich jetzt tagtäglich verwende (z.B. für die Arbeit) hätte ich ohne dem Studium nicht kennen gelernt (z.B. Java RMI). Auch lernt man dabei wirklich sauber zu arbeiten und zu programmieren.
Alles davon könnte man sich ohne weiteres selbst beibringen. Der Vorteil des Studiums ist da hald, dass man alles sauber durchgehend beigebracht kriegt, also dass man nachher keine Lücken mehr hat.
Einige Fächer sind aber auch absolut sinnlos oder übertrieben, wie z.B. der Statistik-Vorlesende, der verlangt hat, dass man jede Formel in dem Kurs auswendig weiß oder der Multimedia-Vorlesende, der verlangt hat, dass man verschiedenste Varianten von veralteten Videoformaten ins Detail beschreiben kann.

Was die Notwendigkeit angeht: Mein Vater arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Programmierer, hat aber nicht studiert. Vor fünf oder zehn Jahren hat er gemeint, dass er jetzt an einem Deckel mit der Kariere angekommen ist. Er kann nicht mehr weiter kommen. Gleichzeitig wird er jetzt von Kollegen überholt, die noch keine fünf Jahre als Programmierer arbeiten aber dafür studiert haben.

Eins hat mich in dem Zusammenhang aber stark verblüfft, wenn ich jetzt darüber zurück denke. Vor meinem Studium habe ich schon 7 Jahre doch recht intensive Programmiererfahrung gehabt, habe aber trotzdem mit meinem Vater nicht auf einem Level darüber reden können. Ich bin jetzt im 4. Semester und jetzt bin ich es, der meinem Vater alles erklären muss. Vielleicht hat es doch mehr gebracht, als man mitbekommt.


Noch eine Sache: Bei uns an der Uni haben wir ein paar Leute gehabt, die Informatik nur deswegen studieren, weil sie damit Geld machen wollen, nicht weil sie die Informatik wirklich interessiert. Die sind jetzt im 4. Semester alle weg.
Willst du Informatik machen, dann musst du das wirklich der Informatik wegen wollen.
Gewinner der 6. und der 68. BlitzCodeCompo
 

Tritium

BeitragDi, Jan 28, 2014 12:01
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Moin, ich bin weitestgehend BtbNs und DAKs Meinung. Ich selbst studier grad Informatik im Master und gehör zu den Leuten, die das eigentlich nicht sooo interessiert (hat diverse Gründe). Für mich ist der Hauptgrund, dass ich jetzt eh schon am Lernen bin (also erst Abi, dann Bachelor), da kann ich auch den Master noch dranhängen. Wenn ich erstmal Geld verdiene hab ich eh keine Lust mehr auf Uni (noch weniger als jetzt Wink ), und dann würd ich mich ärgern, wenn ich wegen zwei zusätzlicher Jahre Master nicht weitergemacht hätte. Ich hab da nämlich so ein bisschen die von DAK beschriebene Situation im Kopf: Ich möchte nicht in zehn Jahren feststellen, dass ich beruflich nichtmehr weiterkomme, nur weil mir ein Master (oder auch Bachelor) fehlt. Deswegen ist das Studium für mich mehr eine Notwendigkeit.

Der Arbeitsaufwand ist, wie DAK schon sagt, von der Veranstaltung abhängig. Auf jeden Fall sollte man grundsätzlich mit dem Thema Informatik auskommen, auch mit den theoretischen Aspekten. Ich selbst bin eher der Praxis-/Hardware-Mensch (einer der Gründe, warum ich das Studium eher langweilig finde), dennoch komm ich mit den theoretischen Aspekten soweit klar, dass ich dem Studium folgen kann.

Programmiererfahrung zu haben schadet definitiv nicht, kann einem viel Arbeit in den ersten Semestern ersparen (insb., da man sich dann nichtmehr aneignen muss, was nun der Unterschied zwischen Klasse und Instanz etc. ist). Wenn ich mich auf eine Sprache festlegen sollte würde ich sagen, dass Java wohl am häufigsten genutzt wird und man damit ziemlich weit kommt. Wie DAK aber schon sagt lernt man ein paar Sprachen kennen (hängt auch davon ab, in welche fachliche Richtung man geht. Als Compilerbauer kann z.B. GNU-Bison nicht schaden, als technischer Informatiker Dinge wie MatLab und LabView).

Hat mir das Studium nun bisher etwas gebracht? Mmhh, insgesamt schon. Fachlich weniger, kann man sich auch alles durch Lesen und Ausprobieren aneignen. Auch das mit dem selbstständig arbeiten hält sich in Grenzen. Dafür hab ich menschlich viel gelernt - ich seh das Studium eh mehr als einen Teil des Selbstfindungsprozesses Wink

Bin mir nicht ganz sicher, heißt "ich komme aus dem Raum Köln", dass Du in/um Köln bei Deinen Eltern wohnst? Wenn ja, dann nutz die Gelegenheit wenn irgendwie möglich und zieh aus! Das ist für mich der mit Abstand wichtigste Aspekt meines Studiums: Dass ich mit 19 von zu Hause ausgezogen bin und nun seit mehr als drei Jahren alleine wohne, 350km weg von zu Hause. Versteh mich nicht falsch, ich mag meine Eltern und fahr immer wieder gerne nach Hause, aber wenn ich während des Studiums noch bei meinen Eltern gewohnt hätte, wär ich vor 40 wohl nicht ausgezogen Rolling Eyes
Übrigens find ich Entfernungen zwischen ca. 250 und 500km super: Zu weit weg, als dass man jedes Wochenende nach Hause könnte, aber nah genug, damit man im "Ernstfall" (Sinnkrise oder was weiß ich) wieder an einem Tag nach Hause könnte.

Ums mal zusammenzufassen: An Deiner Stelle würde ich das Studium nutzen, um die beruflich wichtigen Abschlüsse Bachelor und Master zu erwerben. Gleichzeitig solltest Du Dich in Deiner Freizeit parallel zum Studium an den Informatiksachen versuchen, die Dir wirklich Spaß machen - DAS ist es, was Dich fachlich weiterbringt. Außerdem haben wir wohl nie wieder so viel Zeit wie während des Studiums Very Happy
 

Garfield12

BeitragDi, Jan 28, 2014 16:58
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Zunächst einmal danke für eure Antworten bisher, ihr helft mir auf jeden Fall sehr damit. Wer noch einen Tipp hat, bezüglich guter Uni: immer her damit!

@Tritium:
Ja, momentan lebe ich bei meinen Eltern in der Nähe von Köln. Ich habe mich mal umgeschaut und bin jetzt auf die Leibniz Universität in Hannover aufmerksam geworden. Ich denke, das ist weit genug weg für den Anfang Very Happy. Meine Frage nach Unis in der Umgebung galt eher der allgemeinen Hochschuldichte in der Region (Düsseldorf, Köln, Wuppertal, Aachen etc.) und der Frage ob die Informatikfakultäten dort einen guten Ruf haben.

DAK

BeitragDi, Jan 28, 2014 20:32
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Tritium hat Folgendes geschrieben:
Außerdem haben wir wohl nie wieder so viel Zeit wie während des Studiums Very Happy


Das gilt nur, wenn man nebenher nicht arbeitet Wink

@Uni: Ich kann nur von meiner Erfahrung an der TU Wien sprechen. Ich finde es vergleichsweise gut hier. Im Vergleich dazu, was mir Studenten von anderen Unis erzählen ist hier alles recht gut organisiert. Den meisten Vorlesenden merkt man an, dass sie sich wirklich um die Studenten kümmern (mit wenigen Ausnahmen, wie meinem Statistik-Prof).
Und das Beste: die Studiengebühren für ein Semester kommen auf satte €19 Wink

@Wegziehen: Ich wohne jetzt (mit meiner Frau) am anderen Ende von Wien als meine Eltern, und das funktioniert super. Noch mal bei denen einziehen könnte ich mir echt nicht vorstellen. Die Distanz finde ich auch so ganz gut. Von mir zu ihnen braucht man gut eine Stunde, ist also lang genug, dass die nicht unangemeldet vor meiner Türe stehen und kurz genug, dass man jederzeit dort hin kann, wenn man gratis Essen will ;

@Praxis: Wenn man sehr praxisnah sein will, dann ist man üblicherweise auf einer FH besser aufgehoben, sofern man das den fixen Stundenplan und die Klassengemeinschaften aushält.
Gewinner der 6. und der 68. BlitzCodeCompo
 

Lador

BeitragDi, Jan 28, 2014 22:16
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Hallo zusammen,

ich studiere auch Informatik, bin aber erst im 3. Semester (Bachelor) an einer kleinen Uni (ca. 12.000 Studenten, davon vielleicht 300-500 Informatikstudenten), die für Informatik eigentlich weniger bekannt ist. Drei Semester sind vielleicht ein bisschen wenig, um eine gescheite Meinung über das gesamte Studium bilden zu können, aber ich will es dennoch mal versuchen.

Zusammenfassend kann ich mich auf jeden Fall in großen Teilen meinen Vorrednern anschließen. BtbN hat es eigentlich fast am besten ausgedrückt. DAK kann ich mich vor allem in diesem Absatz anschließen:
DAK hat Folgendes geschrieben:
Was die Sinnhaftigkeit angeht: in keinem Fach habe ich bislang irgendetwas besonders Tiefgehendes gelernt. Alles war recht oberflächlich angekratzt. Würde man die zugehörigen Wikipedia-Artikel durcharbeiten würde man wohl nicht viel verpassen (sofern man diese wirklich versteht).

Tritium muss ich aber besonders in zwei Punkten widersprechen: Während der Uni hat man nicht wirklich viel Zeit (wenn man richtig studiert) und extra weit weg von Zuhause zu ziehen, empfinde ich als nicht notwendig. Das sollte jeder gründlich (!) selbst überlegen, ob er nun unbedingt von den Eltern (und seinem Umfeld) weg will oder ob ihm das eher nicht so gefällt. Ich gehe ca. 20km von Zuhause entfernt auf die Uni, war in derselben Stadt auch in der Schule und finds super so! Außerdem bin ich mir sicher, mit 40 nicht mehr bei meinen Eltern zu wohnen. Und nur, weil man mit 19 von Zuhause wegzieht, ist das kein Garant, dass man mit 40 dann nicht wieder bei seinen Eltern wohnt (ich kenne da genug Leute, auch wenn die eher 30 als 40 sind ^^). Das Wegziehen sollte kein Grund sein, an eine bestimmte Uni zu gehen!

Alles wirklich hilfreiche und wissenswerte über Informatik hab ich in der Schule gelernt oder mir selbst beigebracht. Programmierkenntnisse helfen dir schon, besonders am Anfang ist der Einstieg in die Uni dann deutlich leichter. Wir müssen das ganze Studium über immer mal wieder programmieren, insgesamt hochgerechnet aber ein sehr geringer Anteil an Leistungspunkten bzw. der Zeit, die man sich damit beschäftigt (ich würde sagen vielleicht 10%).
Bei uns ist das Studium sehr einfach gehalten, es ist relativ leicht, gut zu sein (auch wenn sehr viele schon bei den leichten Dingen ihre Probleme haben). Man lernt aber meiner Meinung nach wenig Relevantes, außer natürlich, man will in die Forschung (z.B. bei Herstellern oder halt an der Uni) gehen. Es heißt immer, man benötigt keine Vorkenntnisse, aber dann tauchen eigentlich in jeder Vorlesung (also bei jedem Termin) Fachbegriffe auf, die man noch nie gehört hat und vermutlich auch nie wieder hören wird. Insgesamt werden die Vorlesungskapitel immer mit unwichtigen, viel zu tiefgehenden und uninteressantem Stoff gefüllt, nur damit der Dozent genug zu erzählen hat und die Veranstaltung ihre 8 Leistungspunkte wert ist, die man dafür bekommt. Allerdings ist bei uns das Fach Informatik auch noch irgendwie im "Aufbau", die meisten Lehrstühle sind erst innerhalb der letzten fünf Jahre entstanden, auch wenn es schon seit 15 Jahren Studiengänge in die Richtung gibt. In den letzten Jahren sind die Studentenzahlen dafür eben sehr stark angestiegen. Alles wirkt dennoch sehr unstrukturiert und schlecht organisiert.
Ein Abschluss an der Universität macht aber denke ich schon mehr her, als ein Abschluss an der Fachhochschule (auch wenn man dort vermutlich was besseres lernt). Deswegen ist es, denke ich, am besten, wenn man an einer Uni studiert, wo die Anforderungen nicht so hoch sind und man deswegen viel Zeit hat, sich nebenbei noch mit der "richtigen", praxisnahen Informatik beschäftigt, um dann optimal für den Berufseinstieg vorbereitet zu sein. Das Studium kommt mir eher unmotiviert und unmotivierend vor. Für das Können wäre es wahrscheinlich besser, sich 5 Jahre lang mit praktischer Informatik zu beschäftigen. Interessant wäre die Sichtweise von jemandem, der studiert hat und schon 2-3 Jahre Berufserfahrung hat, besonders, wie der Einstieg ins Berufsleben für ihn/sie war.

Was ich der Uni zugute halten muss, ist, dass man lernt, selbstständiger zu arbeiten. Das habe ich allerdings meinem "Zweitfach" Mathematik zu verdanken (was mich locker doppelt so viel Zeit kostet als Informatik). Ich denke nicht, dass das an einer Fachhochschule oder ähnlichem so sehr vermittelt wird.

Insgesamt wollte ich jetzt nicht unbedingt von einem Studium an der Uni abraten. Wichtig ist, sich ausgiebig zu informieren und abzuwägen, ob es bzw. was einem besonders liegt.


Ist ja doch noch ein ziemlich langer Text geworden. ^^ Ich hoffe, dass dir das vielleicht ein bisschen weiterhilft.

MFG Lador
Mein aktuelles Projekt:
2D-Rollenspiel "Iliran"
Screenshot | Worklog
Fortschritt: ca. 70%

Eingeproggt

BeitragDi, Jan 28, 2014 22:49
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Es tut mir leid dass ich nichts zu Kölner Informatik-Unis zu sagen habe, aber sollte jemals jemand über diesen Thread stolpern weil er nach TU Wien sucht Razz Hier eine 2. Meinung:

Studiere mittlerweile im 9. Semester Software Engineering - noch immer Bachelor *hust*
Daher fallen schonmal höhere Studiengebühren an, rund 380€ - für ausländische Studierende glaube ich sogar nochmal doppelt soviel. Anyway, soviel muss Bildung noch wert sein. Ich bin im Großen und Ganzen auch zufrieden, jedoch mit etwas mehr Einschnitten:

-) Organisation: Wirkt nach außen sehr gut, vor allem die Befürchtung von wegen "Mathestudium" kann ich abweisen. Aber, DAK, hast du die letzten Wochen die Geschichten gelesen was mit dem Online-System bei uns passiert? Streitwert angeblich 15Mio €, wird mittlerweile vor Gericht ausgetragen ob die TU das zahlen muss oder ob es der Professor "umsonst" programmiert hat. Schmutzkübelkampagne von wegen "Code gestohlen" oder "System wird abgedreht" inklusive. Achja, der besagte Professor hat auch Vorlesungen abgesagt weshalb jetzt schon einige Studierende in die Röhre schauen. Überhaupt wird ziemlich viel Hick-Hack am Rücken der Studierenden ausgetragen.
Es gab ja auch den Rektor-Wechsel. Der, soweit ich mitbekommen habe, auch Folgen für das Dekanat für Informatik hatte. Unangenehme Folgen, der Prof. Freund wurde "abgesägt" weil er seinem Namen zuviel Ehre gemacht hatte...
Vielleicht bin ich da aber auch etwas "empfindlicher" bei der Organisation, weil ich einen Studienplan-wechsel mitgemacht hab - und mir bis heute niemand sagen kann ob ich denn jetzt eigentlich die richtigen Fächer studiere, darf ich dann beim Einreichen meines Titels erfahren Rolling Eyes

-) Mehrwert für mein Leben: Ohja, definitiv. Habe deutlich mehr Überblick über die Welt der Informatik. Aber ob es mir im Beruf helfen wird, wird man erst noch sehen. Wieviel ein Bachelor in Informatik wert ist, darüber hab ich schon so gut wie jede Meinung gehört die man nur haben kann.

-) Engagement der Vortragenden: Seeehr unterschiedlich, aber in den meisten Fällen doch nur Massenabfertigung. Klar, man erhält fast immer eine Antwort auf seine Frage, aber ob diese Antwort weiter hilft... Tutoren oder Assistenten sind da meistens die bessere Anlaufstelle. Soweit vorhanden, werden ja auch immer weiter eingespart.

-) Programmier-Vorkenntnisse: Definitiv empfehlenswert. Der Lernaufwand ohne Vorkenntnisse ist ein vielfaches höher und die Ergebnisse weit schlechter. Was natürlich schnell zu Motivationsverlust führen kann.

-) Kleiner Seitenhieb @ Fachschaft (Studentenvertretung): Hat sich am ersten Tag super präsentiert, mir seither aber nie wieder etwas gebracht.

So, das wars. Aber bis auf ein paar Unzufriedenheiten mit der "Organisation" stimme ich DAK eigentlich zu.
mfG, Christoph
Gewinner des BCC 18, 33 und 65 sowie MiniBCC 9
 

Garfield12

BeitragMi, Jan 29, 2014 1:07
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Vorab nochmal ein großes Dankeschön, dass ihr euch die Zeit genommen habt so ausführlich zu antworten.
Ich bin mal DAK's Hinweis bezüglich der Praxis nachgegangen und muss sagen, Universitätsabschluss mal aus der Wertung herausgenommen, mich spricht ein Studiengang in "Angewandter Informatik" doch weitestgehend mehr an, zumindest was die Curriculi angeht die ich mir angesehen habe.
Die RUB, verbindet Angewandte Informatik mit Uni, ist denn hier kein Informatiker aus NRW? Very Happy
Ich werde mal weitersehen, wer noch was hat: weiterhin her damit!
LG

Tennisball

BeitragMi, Jan 29, 2014 1:47
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Moin,

Da ich mich im Moment mit der selben Frage befasse, möchte ich mich auch mal zu Wort melden. Ich werde im Mai mein Abitur abschließen und habe vor, zum Wintersemester ein Studium zu beginnen, vorzugsweise Informatik; interessehalber, und nicht etwa weil ich damit später viel Geld machen könnte. Nun stellt sich mir auch die Frage, ob ich dazu eine Uni oder eine Hochschule besuche, oder gar ein Fernstudium anfange.
Ich persönlich tendiere zur Uni. Vor allem auch weil man dadurch (angeblich) selbstständiger wird, deswegen vielleicht auch in einer anderen Stadt. Nebenher würde ich dann versuchen, weitere Praxiserfahrung zu sammeln; dafür gibt es ja einige verschiedene Möglichkeiten.
Mein Vater meinte jedoch, dass der Stoff, den man während dem Studium behandelt, nicht für den späteren Beruf relevant sei. Das trifft vielleicht zu einem gewissen Grad auch zu. Abbringen lassen möchte ich mich deswegen aber nicht, da ich ja wie schon geschrieben, interessehalber studieren möchte. Welchen Beruf ich nach dem Studium ausüben möchte, weiß ich jetzt sowieso noch nicht.
Was meint ihr dazu, bzw würdet ihr mir raten, an einer Uni Informatik zu studieren? Wie könnte man denn noch argumentieren, dass ein Studium eben doch sinnvoll sein kann?

Gruß,
Tennisball

DAK

BeitragMi, Jan 29, 2014 12:42
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Fernstudien sind soweit ich mitbekommen habe, eher nix. Ich kenne doch recht viele Leute, die Fernstudien angefangen haben, aber keinen einzigen, der ein Fernstudium fertig gemacht hat.

@Uni vs. FH vs. Lehre vs. kein Studium:
Machst du kein Studium kriegst du auch mit sehr tollen Programmierkenntnissen und jahrelanger Berufserfahrung deutlich weniger Geld. Der Schritt in das Management ist quasi nicht möglich. Mein Vater hat bei seinem aktuellen Projekt einen Projektleiter, der erst zu dem Projekt dazu gekommen ist, nachdem mein Vater das Projekt gut ein Jahr allein gemacht hat. Dieser Projektleiter hat deutlich weniger Berufserfahrung als mein Vater, aber ein fertiges Studium.

Eine Lehre machen ist zwar besser als gar nichts, aber nicht sonderlich viel. Das hilft dir hauptsächlich für den Einstieg, oder wenn du dich selbstständig machst. Ansonsten zählt es nicht sonderlich viel.

FH und Uni sind relativ ähnlich, was die Wertigkeit angeht. Manche Personalmanager bevorzugen Leute von der FH weil sie dort praxisnäher lernen, andere bevorzugen Leute von der Uni, weil man dort saubereres und wissenschaftlicheres Arbeiten lernt. Soweit ich weiß hilft die FH eher beim Berufseinstieg während ein Uni-Titel auf lange Sicht mehr bringt.

@Eingeproggt:
Die Sache mit dem Online-System habe ich nur am Rande mitgekriegt. Ich hab keine Vorlesungen mit dem Prof, kümmert mich also nicht so sehr.

@Studiengebühr in Österreich:
Die beginnt mit ~€18 pro Semester, aber wenn man länger braucht als die Regelstudienzeit + 2 Semester, dann muss man ~€350 pro Semester zahlen. Diese Regelung gilt für alle EU-Bürger. Nicht-EU-Bürger müssen von Anfang an die ~€350 zahlen.
Gewinner der 6. und der 68. BlitzCodeCompo
 

Tritium

BeitragMi, Jan 29, 2014 13:25
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Die Diskussion, ob nun Uni oder FH, liest man ja ständig irgendwo... Ich habe mich für die Uni entschieden, da ich davon ausgehe, dass ein Uni-Master (leider immer noch) mehr wert ist als ein FH-Master. Von Leuten, die von der Uni auf ne FH gewechselt sind, höre ich v.a., dass das Studium an der FH deutlich einfacher und praxisnäher sei. Ich denke, dass es an der Uni einfach wichtig ist, dass man neben dem Lernen für Klausuren und der Meinung von Profs sich auch eigenständig Gedanken darüber macht, welches Wissen man im späteren Leben für sinnvoll erachtet und ob man die gelernten Themen nicht auch aus einem anderen Blickwinkel bzw. in einem anderen Kontext betrachten kann. Aber wie gesagt, zu dem Thema sind schon zig Artikel geschrieben worden, ich hab keine Ahnung, was da nun stimmt und was nicht Rolling Eyes

Was NRW angeht hab ich Freunde, die in Dortmund Informatik und Physik studieren, die sind mit der Uni zufrieden.
Ich selbst kann von meinem Bachelor (nicht Dortmund) behaupten, dass er streckenweise ziemlich chaotisch (da neu) und dementsprechend auch ziemlich anstrengend war (plus eben in einer Stadt, in der man nix und niemanden kennt). Und genau da glaub ich, dass ich viel gelernt hab: Nämlich damit umzugehen, dass nicht alles ideal und organisiert ist, dass man teilweise mit Leuten zusammenarbeiten muss, die subjektiv unsympathisch, unfähig oder unzuverlässig sind (und damit meine ich nicht zwingend meine Kommilitonen), dass man manchmal einfach mit der Situation überfordert ist - das alles vor dem Hintergrund, doch bitte in Regelstudienzeit (6 Semester) fertigzuwerden, da sonst ganz schnell mit BAföG Schluss ist. Und ja, die drei Jahre waren streckenweise ziemlich hart, trotzdem hats irgendwie geklappt, hatte meinen Bachelor mit gescheiter Note nach 6 Semestern. Und würds jederzeit wieder so machen!

Lador hat Folgendes geschrieben:
Tritium muss ich aber besonders in zwei Punkten widersprechen: Während der Uni hat man nicht wirklich viel Zeit (wenn man richtig studiert) und extra weit weg von Zuhause zu ziehen, empfinde ich als nicht notwendig. Das sollte jeder gründlich (!) selbst überlegen, ob er nun unbedingt von den Eltern (und seinem Umfeld) weg will oder ob ihm das eher nicht so gefällt. Ich gehe ca. 20km von Zuhause entfernt auf die Uni, war in derselben Stadt auch in der Schule und finds super so! Außerdem bin ich mir sicher, mit 40 nicht mehr bei meinen Eltern zu wohnen. Und nur, weil man mit 19 von Zuhause wegzieht, ist das kein Garant, dass man mit 40 dann nicht wieder bei seinen Eltern wohnt (ich kenne da genug Leute, auch wenn die eher 30 als 40 sind ^^). Das Wegziehen sollte kein Grund sein, an eine bestimmte Uni zu gehen!

War natürlich alles aus meiner Sicht mit meinen bisherigen Erfahrung geschrieben. Dass ich tendenziell auch neben dem Studium Zeit hab hängt bei mir hauptäschlich von zwei Dingen ab (und ja, ich studiere richtig Wink):
1) Meine finanzielle Situation erlaubt es mir (und da bin ich sehr froh drüber!), nicht neben dem Studium arbeiten zu müssen. Begründung: Geschwister in Ausbildung + Eltern mit wenig Einkommen + Von zu Hause weggezogen = BAföG. Außerdem hab ich kein Auto, rauche nicht, trinke wenig, lebe auf 16m² im Studentenwohnheim, hab kein Smartphone und auch sonst geringe materielle Ansprüche. Nicht zu vergessen aber: Durch BAföG muss ich zügig fertigwerden und nach meinem Studium 8000 - 10.000€ (wenn auch zu sehr netten Konditionen) zurückzahlen.
2) Ich hab ca. nach dem vierten Semester endlich rausgehabt, wie ich lernen muss, um auch mal gescheite Klausuren zu schreiben. Das spart eine Menge Zeit!

In dem Zusammenhang auch nochmal der Tipp: Stellt auf jeden Fall einen Antrag auf BAfög! Schnurzpiepegal, wie hoch Eure Chancen sind, ich habs schon oft genug erlebt, dass sich manche erst nach einigen Semestern bemühen und dann plötzlich feststellen, dass sie ja schon das ganze Studium über hätten Geld bekommen können, wenn man ihnen nicht eingeredet hätte, dass die Chancen so gering sind.

Zum Wegziehen: Klar muss sich das jeder selbst überlegen. Manche möchten auch einfach gerne in ihrem gewohnten Umfeld (Schule, Familie, etc.) bleiben, in der Nähe studieren und dann vielleicht auch dort arbeiten. Spricht auch überhaupt nix dagegen! Und auch wenn ich weggezogen bin heißt das nicht, dass ich nicht später vielleicht mal 5km von meinen Eltern entfernt arbeite, auch kein Problem. Für mich ist einfach der entscheidende Punkt, dass das Studium der m.E. ideale Zeitpunkt ist, um mal "auszuprobieren", wie das mit dem alleine wohnen ist. Man ist meist alleine oder zu zweit, hat praktisch keine Gegenstände, die man umziehen müsste, und i.d.R. auch sonst keine großen Verpflichtungen (Job, Kinder, Haus).
Für mich war die Wahl der Uni tatsächlich auch davon beeinflusst, dass sie nicht in unmittelbarer Nähe ist. Allein in eine vollkommen fremde Stadt ohne irgendwelche Kontakte zu ziehen ist die ersten Wochen ziemlich komisch, danach aber eine Erfahrung, um die ich mittlerweile sehr froh bin (übrigens war ich mir auch sicher, in Deutschland zu bleiben, ich gehör also nicht zu den Leuten, die fürs Studium direkt nach Neuseeland oder so wollen Wink ). Denn was ist denn, wenn ich bisher nie sonderlich weit weg war, und dann auf einmal meinen Traumjob finde - 500km von zu Hause weg. Dann kommt parallel zur Aufregung um den neuen Job auch noch dieses komische Gefühl, sich vollkommen fremd zu fühlen, dazu. Mir (und das ist nur meine persönliche Meinung!) würde das die Sache ziemlich vermiesen. Im Studium hingegen gehts vielen so, und Fragen wie "Wo kommst Du denn her?" können sehr schnell das Eis brechen Very Happy
350km wie bei mir find ich übrigens nicht grad "extra weit", sind vielleicht vier bis fünf Stunden mit Bahn oder Auto von Tür zu Tür.

DAK

BeitragMi, Jan 29, 2014 18:45
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@Wegziehen: Ich hab davor zwei Jahre "allein" (also ohne Familie, aber mit Mitbewohnern) in England gewohnt. Das ausprobieren habe ich also nicht gebraucht. Wieder zu den Eltern zurück ziehen würde ich aber nicht (habe für ein paar Wochen wieder bei den Eltern wohnen müssen, nachdem ich aus England zurück gekommen bin, bis ich eine eigene Wohnung gefunden habe. Das war grauenhaft.).

Wenn man in einer halbwegs großen Stadt wohnt, und ans andere Ende derselbigen zieht, dann läuft man seinen Eltern auch nicht mehr über den Weg. Ich sehe meine Eltern rund ein Mal die Woche, weil wir in die selbe Kirche gehen, und jede zweite Woche sind wir am Sonntag bei ihnen. Finde ich so sehr angenehm, da sich meine Perspektive auf die beiden Alten stark geändert hat, seit ich nicht mehr bei denen wohne.
350 km wären mir doch zu weit, weil im Falle eines Notfalles dann die Familie doch recht weit weg ist.

@BAföG: gibts in Österreich leider nicht, soweit ich weiß...
Gewinner der 6. und der 68. BlitzCodeCompo
 

Lador

BeitragMi, Jan 29, 2014 22:13
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Hi,

@ Garfield:
Auch wenn der Studiengang "Angewandte" Informatik heißt...ist der nicht wirklich praxisnäher als der "reine" Informatik-Studiengang. Der Unterschied ist lediglich, dass man bei Angewandter sein Zweitfach vertiefter studiert, dafür aber halt etwas weniger Informatik. Kam mir immer so vor, als ob man am Ende dann keins von beiden wirklich kann, denn die paar Leistungspunkte/Credits, die man z.B. in Ingenieurwissenschaften macht, sind einfach kein Vergleich zu einem "richtigen" Ingenieur-Bachelor. Außerdem belegt man davon nur die Grundlagen-Vorlesungen, also die, die einem meistens relativ wenig bringen, weil die praktischeren und hilfreicheren die sind, die man nach dem Grundlagenteil macht.
Ich hab auch die Erfahrung gemacht, dass fast alle, die mit Angewandter Informatik anfangen, denken, dass es dann auch "angewandter" ist und vor allem beide Fächer miteinander vereint, aber dann merken sie relativ schnell, dass das doch nicht so ist und hören auf. Bei Bioinformatik gibt es bei uns z.B. in den höheren Jahrgängen (also ab 5. + 6. Semester) meist nur noch eine/n Studenten/-in von vielleicht 40, bei Ingenieurinformatik sieht es besser aus, aber da fangen natürlich auch die meisten mit an.
Ich bin zwar ganz und gar nicht aus der Region NRW, aber bekannt sind da vor allem Dortmund und Aachen. Allerdings solls da auch nicht gerade leicht sein, besonders in Aachen (hab mir da auch mal ein paar Klausuren von denen angesehen...brrr).

@ Tennisball:
Wenn dich Informatik wirklich interessiert (also die Theorie, die Wissenschaft dahinter), dann würde ich dir eigentlich zu Uni raten. Selbstständiger wird man auf alle Fälle, es kommt aber natürlich darauf an, wie selbstständig man vorher schon war und ob man auch wirklich selbstständig arbeitet. Wenn man sich ständig von den Profs, Tutoren und Kommilitonen alles vorkauen lässt (z.B. wenn man wirklich bei jedem kleinen Problem, die einem spontan einfällt, jemanden fragt, anstatt sich selbst auf die Suche nach einer Lösung zu machen; ich will hierbei allerdings nicht im Allgemeinen davon abraten, Fragen zu stellen oder um Hilfe zu bitten, es geht mir wirklich nur um triviale Fragen; ich erlebe es viel zu oft, dass sich die Studenten bei wichtigen Dingen nicht trauen, nachzufragen und dann enorme Probleme haben), dann wird man kaum einen gewissen Grad an Selbstständigkeit erlangen.
Die Selbstständigkeit und die besseren Chancen auf einen Arbeitsplatz (und ich meine nicht unbedingt viel Gehalt damit, sondern vor allem die Chance), sind Argumente für die Uni.

@ Tritium:
Deine Argumente für das Wegziehen finde ich sehr gut und nachvollziehbar. Und einen Antrag fürs Bafög zu stellen, ist eigentlich ein Muss und auch kein besonders großer Aufwand. Am besten sogar schon zum Studienbeginn, ich hatte damals nämlich erst im Januar meinen Antrag gestellt, es galt somit das Einkommen vom vor-vorherigen Jahr und da hatten meine Eltern (selbstständig) "leider" etwas mehr verdient als im vor-vor-vorherigen Jahr, das hat mich dann ca. 1200 Euro Bafög, also 600 Euro geschenktes Geld gekostet.
Tritium hat Folgendes geschrieben:
und ja, ich studiere richtig Wink

Sehr gut. Very Happy Mir ging es dabei vor allem darum, dass nicht der Eindruck entsteht, man hätte während des Studiums besonders viel Zeit. Ich hab mich in der Schule viel leichter getan und wesentlich mehr Zeit. Während der Semester"ferien" hat man etwas mehr Zeit, wenn sie nicht voll mit Klausuren sind.
Mein aktuelles Projekt:
2D-Rollenspiel "Iliran"
Screenshot | Worklog
Fortschritt: ca. 70%

Spark Fountain

BeitragDo, Jan 30, 2014 2:31
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Vielleicht kann ich ja auch noch ein wenig die Werbetrommel rühren für ein Informatikstudium, vorzugsweise an der Freien Universität Berlin Very Happy.
Da bin ich selbst zurzeit im 9. Bachelor-Semester (willkommen im Club, @Eingeproggt) und genieße die Vorzüge des Student-Seins. In den ersten beiden Semestern waren meine Noten nicht besonders gut, und ich habe auch einige Veranstaltungen nicht auf Anhieb geschafft, weshalb ich sie wiederholen musste und dann wiederum andere Module zwei Semester nach hinten verschieben musste, weil es sonst zu viel geworden wäre (Domino-Effekt halt^^). Ich habe allerdings in der ganzen Zeit keinen Gedanken daran verschwendet, die Uni oder das Studienfach zu wechseln. Inzwischen glaube ich, dass ich eher ein Typ für eine Fachhochschule bin, weil mich das theoretische, wissenschaftliche, vergleichende "Blabla" eher nervt und ich mich manchmal frage, ob es angemessen ist Forschungsreputationen zu verschlingen, um Fußball spielende Roboter zu entwickeln Wink.
Allerdings gefällt es mir an der FU Berlin aus mehreren Gründen besonders gut:

Arrow Das Studium ist sehr flexibel, d.h. man kann den Vertiefungsbereich und "affine Module" ziemlich frei wählen (ich habe da als Nebenfach Musiktheorie gewählt, und einen zweisemestrigen Spanischkurs absolviert etc.).
Arrow Man kann Prüfungen beliebig oft (!) wiederholen. Das gibt es an kaum einer anderen Uni in Deutschland, und natürlich kann man sich über Sinn und Unsinn dessen unterhalten. Ich finde es aber super, weil man dadurch nicht so großen psychologischen Stress verursacht. Sonst kommen die Leute meistens ins Schwitzen, wenn sie zweimal durchfallen und nur noch eine mündliche Prüfung sie vor der Exmatrikulation retten würde... Besonders bei den Mathe-Modulen (die ich alle gehasst und mit 4 absolviert habe) entscheidet sich in den ersten drei Semestern, wer noch weiter studiert und wem es zu heftig ist. (Aber um etwas Optimismus zu verbreiten, sollte ich erwähnen, dass ich immer höchstens 2 Versuche gebraucht habe, um zu bestehen.)
Arrow Es gibt eine "Freiversuchsregelung", die es Studierenden einmalig ermöglicht, ihre Klausurnote bei einer Nachklausur zu verbessern. Aus meiner Sicht hat das gleich zwei Vorteile: Zum einen wird vermieden, dass die Studis am Ende einer Klausur wie bescheuert anfangen, ihre Antworten wieder durchzustreichen, weil sie Angst haben nur eine 4 zu schreiben und sich nicht mehr verbessern können Rolling Eyes . Zum anderen ist man motiviert, sich für die Nachklausur nochmal richtig ins Zeug zu legen, wenn man den ersten Versuch verpatzt hat. Dann weiß man beim zweiten Versuch schon ungefähr, wie die Aufgabenstellungen aufgebaut sind und was man noch gründlicher lernen muss.
Arrow Es gibt keine Studiengebühren (außer für Langzeitstudenten, zu denen ich glücklicherweise noch nicht zähle Wink). Man zahlt einen Semesterbeitrag von ca. 280€, darin enthalten ist ein Semesterticket für den Berliner Tarifbereich ABC & Nahverkehr der deutschen Bahn in diesem Umkreis.
Arrow Man hat ziemlich viele Freiräume und kann eine Menge (vorlesungs-)freie Zeit genießen und neben dem Ackern fürs Studium auch seinen Hobbies nachgehen. In der Klausurlernphase ist das natürlich was anderes, aber prinzipiell ist auch viel Abwechslung möglich (und sinnvoll, wenn man schon studiumsbedingt den halben Tag vor einem flimmernden Bilschirm hockt Shocked )

Und so weiter... Mir würde noch einiges einfallen (und nein, ich werde nicht von der FU bezahlt dafür, dass ich das hier schreibe *schön wär's*). In einem Punkt kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen: Man muss Informatik studieren wollen, sonst hält man es nicht lange durch. Ich hatte mich am Anfang mit drei Kommilitonen angefreundet, die allesamt nach dem zweiten Semester aufgehört haben mangels Motivation. Das kann passieren und ist auch nicht schlimm, aber das eine Jahr hätte man dann auch besser nutzen können Wink.
Gewinner der MiniBCC's #11, #13 und #28
 

Tritium

BeitragDo, Jan 30, 2014 11:52
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Lador hat Folgendes geschrieben:
Antrag fürs Bafög [...] schon zum Studienbeginn [stellen]

Teilweise ist es auch möglich, die Anträge schon Monate vorm Studium zu stellen und die fehlenden Nachweise (Immatrikulationsbescheinigung etc.) später nachzureichen. Ist wahrscheinlich vom zuständigen Studentenwerk abhängig, wie flexibel die mit sowas sind. Wichtig ist, dass BAföG (auch rückwirkend!) frühestens ab dem Monat der Antragsstellung gezahlt werden kann. Meist reicht auch ein unvollständiger erster Antrag, da sollten sich diejenigen, die bald studieren wollen, am besten beim jeweiligen Studentenwerk erkundigen. Ist schließlich teilweise geschenktes Geld Wink

Lador hat Folgendes geschrieben:
Tritium hat Folgendes geschrieben:
und ja, ich studiere richtig Wink

Sehr gut. Very Happy Mir ging es dabei vor allem darum, dass nicht der Eindruck entsteht, man hätte während des Studiums besonders viel Zeit. Ich hab mich in der Schule viel leichter getan und wesentlich mehr Zeit. Während der Semester"ferien" hat man etwas mehr Zeit, wenn sie nicht voll mit Klausuren sind.

Da hast Du recht, richtig viel Zeit hat man während des Semesters meist nicht. Wichtig ist, sich die freie Zeit gut einzuteilen. Ich machs bspw. so, dass ich jede Woche einen Tag hab, an dem ich definitiv nix für die Uni mache (meist Sonntag), auch in der Klausurenphase. So hab ich regelmäßig eine Auszeit und komm garnicht erst auf blöde Gedanken wie "ich hab zwar schon die ganze Woche was gemacht, aber hey, ich könnte mich doch auch noch Sonntag ein paar Stunden an die Aufgaben setzen" - sonst ist man nämlich schnell soweit, dass man jede freie Minute denkt, was für die Uni machen zu müssen, und vermiest sich damit die ganze Freizeit. Geht zumindest mir so Wink
(Besagter Sonntag geht dann meist teilweise für waschen und putzen drauf, muss ja auch gemacht werden Rolling Eyes - aber immernoch besser als lernen Very Happy )

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