Niedriglohn
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ShogoBetreff: Niedriglohn |
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Was halltet ihr davon
Habe bis vor kurzem in einem Land gelebt wo es fuer meine Branche Mindestloehne gab. Musste zwar als Auslaender mehr als das Doppelte Lohnsteuer abdruecken aber konnte trotzdem noch Sau gut leben. Jetzt bin ich voruebergehend wieder in Deutschland und ich find das ein bisschen hart was hier laeuft besonders der grosse Ost West Unterschied. Das er da ist wusste ich aber nicht das er so gross ist. Ich muss auch sagen das ich Deutschland mag und sehr gerne wieder hier lebe aber mir kommt es so vor das die BRD eine Zweite USA in Europa wird. Und das finde ich sehr schade. |
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Mr.HydeNewsposter |
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Das ist in der Sozialwissenschaft (übergreifend zur Ökonomie) ein großes Thema derzeit. Je nachdem mit welcher Seite man spricht erhält man unterschiedliche Ansichten dazu. Diese sind analog dazu auch in der Politik vertreten. Betrachtet man die Seite der Ökonomen (natürlich gibt es auch da unterschiedlichste Positionen, aber ich versuche mal die Hauptströmung, die am häufigsten verbreitete, hervorzuheben), so ist der Standpunkt vereinfacht ausgedrückt folgender:
Unternehmen sind heutzutage einer globalen Konkurrenz ausgesetzt und müssen versuchen im globalen Markt ihre Position zu finden. Dass in Deutschland nicht so günstig produziert werden kann wie in Thailand ist natürlich allen bewusst, aber man sagt, dass der Technologie- und Ausbildungsvorsprung nicht ausreicht um Löhne einer gewissen Höhe zu decken. Somit wäre es besser, den Arbeitnehmern weniger Geld auszuzahlen, bzw mehr Arbeit aufzuladen - um den Standort zu sichern - statt ihn zu gefährden. Hier steht also eindeutig das Unternehmen im Vordergrund, von dessen Wirtschaftslage der Rest abhängt. Ein Sozialwissenschaftler würde es etwas anders betrachten. Er würde den Fokus auf die arbeitenden Menschen richten. Er würde dann anhand der von dir angeführten Zahlen untersuchen wie es zu diesem "Phänomen" kommt, dass trotz Vollzeitarbeit der Lebensunterhalt nicht gesichert ist. ![]() Arbeitskosten sind also im EU-Vergleich viel geringer gestiegen, als in den anderen EU-Ländern Es gäbe zunächst zu untersuchen welche Menschen denn am häufigsten betroffen sind. Dabei würde vermutlich heraus kommen, dass es Menschen mit niedrigeren Schulabschlüssen, Migranten und oft auch junge Menschen wie Studenten oder frisch Ausgebildete sind, denen es wichtiger ist eine Arbeit zu haben als vom Sozialamt abhängig zu sein. Und hier herrscht leider das Problem. Da es genug Menschen gibt die für wenig Geld bereit sind iene Arbeit zu erledigen, hat der, dem das zu niedrig ist keine andere Wahl als ebenfalls seinen Preis für sich zu senken. (Die Alternative Arbeitslosigkeit erscheint den wenigsten lukrativ) Anders sieht es in dem Bereich der hochqualifizierten Jobs aus. Hier herrscht zur Zeit extremer Mangel und normal gute Leute mit der entsprechenden Ausbildung können hohe Preise für sich erzielen. Manche finden sogar Unternehmen, die die vollständigen Ausbildungskosten übernehmen. Aber zurück zur Problematik, durch die stark verringerten Einnahmen dieser inzwischen großen Bevölkerungsgruppe nimmt natürlich auch die Kaufkraft ab. Etwas was überhaupt nicht im Sinne der Wirtschaft sein dürfte. Doch hier denkt wohl jedes Unternehmen nur an die eigenen Kosten. Dass es quasi die eigene Belegschaft ist, die ein Teil der Kunden ausmacht wird hier ignoriert. Stattdessen wird nach staatlichen Unterstützungen gerufen. Am lautesten schreien die, die sonst gegen jede Einmischung des Staates sind. (Wenn es um Geld verdienen geht). Der Grund weshalb hier Mindestlöhne nur sehr spärlich verbreitet sind, ist die im Grundgesetz festgeschriebene Tarifautonomie. Das bedeutet, dass der Staat eigentlich keinen Einfluss auf Tarifverhandlungen nehmen soll. Dies ist Sache der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Vertreten wird der Arbeitnehmer oft seine Gewerkschaft. Durch die geringen Löhne haben aber die Gewerkschaften massiv an Mitgliedern verloren. Der Arbeitnehmer kann es sich einfach nicht mehr leisten den Mitgliedsbeitrag zu zahlen. Somit ist die Machtposition der Arbeitnehmer weiter geschwächt- und die Forderungen nach staatlicher Regelung werden lauter. Ich hoffe dass dieser Trend bald an Fahrt verliert, ansonsten wird es definitiv zu einer großen Kluft kommen, die gesellschaftliche Verwerfungen zur Folge haben könnte. Dem Thema Mindestlöhne stehe ich sehr skeptisch gegenüber. So wie ich die Lobby der Wirtschaft in Deutschland kenne würden Mindestlöhne so niedrig angesetzt, dass sie noch unter dem Durchschnittslohn der Branche lägen. Ein paar wenige die vorher zuwenig erhalten haben bekommen nun den Mindestlohn und haben einen effektiven Gewinn. Viele andere werden dann aber nur noch nach dem - niedrigeren- Mindestlohn bezahlt. Die Folge: Der Mindestlohn leert auch noch die Geldbörse,die er füllen sollte. MfG, Hyde |
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Hip Teen |
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Jaja, die Niedriglöhne. Rein ökonomisch machen die durchaus sind, beim Exportweltmeister Deutschland. Wie Harald Schmidt mal sagte: "Wir sind Exportweltmeister, weil unsere Produkte dort hingebracht werden, wo man sie sich noch leisten kann." Wie viel Wahrheit da drinnen steckt. Und genau hier würden ja Mindestlöhne Sinn machen, denn man kann die Nachfrage nur steigern, wenn die Leute auch Geld in der Tasche haben. Denn, auch das sagte Harald Schmidt (der könnte ein VWL Prof sein ![]() @Hyde gut wie du die Argumente der Neoliberalen darlegst. Ist nur find ich der falsche Weg, komplett falsch, Wirtschaft ist kein Selbstzweck, sondern sollte uns Wohlstand bringen. Geht nicht, wenn der Gürtel zu eng sitzt. Außerdem konkurrieren wir ja nicht mit China um Arbeitsplätze, deutsche Arbeitsplätze würden dort gar nicht landen, also brauchen wir nicht mit deren Löhne konkurrieren. Warum tun wir das? Weil wir doof genug sind, das mit uns machen zu lassen. Und warum müssen wir die Unternehmenssteuer senken, dafür den Haushalt beschneiden, warum muss dafür im Gegenzug die Mehrwertsteuer steigen? Dadurch bleiben auch nicht mehr Firmen im Land und Entlastung brauchen die wenigsten. Nur das Loch in zweistelliger Millardenhöhe bleibt im Land. Warum aber der Mindestlohn nicht klappen soll, frag ich mich schon lange. Sind etwa alle Briten und Franzosen arm oder arbeitslos? Wenn das bei denen verdammt gut klappt, warum nicht bei uns? Ach ja, noch was: Mr.Hyde hat Folgendes geschrieben: Dabei würde vermutlich heraus kommen, dass es Menschen mit niedrigeren Schulabschlüssen, Migranten und oft auch junge Menschen wie Studenten oder frisch Ausgebildete sind, denen es wichtiger ist eine Arbeit zu haben als vom Sozialamt abhängig zu sein.
Shogos Quelle hat Folgendes geschrieben: Betroffen sind dabei keineswegs nur gering Qualifizierte. Rund drei Viertel der Niedriglohnbeschäftigten haben laut Studie entweder eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen akademischen Abschluss.
Hmm, passt nicht ganz zusammen, oder? Ich hab neulich auf einen Vortrag zu dem Thema was gehört, das mittlerweile 40% der arbeitenden Bevölkerung in sogenannten prekären Arbeitsverhältnissen leben. Sowas wie erzwungene Selbstständigkeit (z.B. dass angestellte Friseure auf einmal selbstständig sind, aber für den gleichen Arbeitgeber sparen, damit man so Sachen wie Rentenbeiträge spart), Niedriglöhner usw. 40% ist für mich keine Randerscheinung mehr, sondern ein ernstes Problem das bekämpft werden muss. Und da sollen die Neoliberalen mal kurz die Klappe halten im Bundestag, für die soziale Gerechtigkeit haben die noch nie was beigetragen. Und noch ein letztes: Bei der Sache mit den Gewerkschaften geb ich Dir voll Recht Hyde, hab neulich gesehen wie das anders laufen kann. Hier im Krankenhaus haben so viele gestreikt (und in anderen Krankenhäuser dann wohl auch), dass doch recht gute Lohnabschlüsse gemacht werden konnten. Es geht, aber ist eben anstrengend. |
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Suco-XBetreff: ...... |
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Bin mal gespannt wie das weiter geht. Löhne werden immer niedriger und jedes zweite Wort in den Nachrichten scheint "Preiserhöhung" zu sein. Unser Geld wird von Fremden bis auf den letzten Cent verplant und man will wohl einfach mal sehen wie weit man den Pöbel ausnehmen kann bevor er die Nerven verliert.
Mindestlöhne? Die werden garnichts bringen da in Deutschland Politik = Wirtschaft. Mfg Suco |
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BladeRunnerModerator |
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Das Rad wird sich solange weiter nach unten drehen wie wir es mit uns machen lassen. Dabei sind wir selbst unsere stärkste Waffe. Organisiert euch. Im Beruf in der Gewerkschaft, ausserhalb in Interessenverbänden, Vereinen, Bürgerinitiativen. Und werdet nicht müde für das einzustehen was euch wichtig ist.
Ein Tropfen verschwindet im Fass. Millionen davon lassen es bersten. |
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Zu Diensten, Bürger.
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*hust* Proletarier aller Länder vereinigt euch *hust*
Oder wie ![]() |
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Skabus |
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Jiriki hat Folgendes geschrieben: *hust* Proletarier aller Länder vereinigt euch *hust*
Oder wie ![]() Das Problem wird sein, dass auf kurz oder lang es zwar zu immer mehr Missmut im Volk kommt, nicht aber die Opferbereitschaft zunimmt, eher im Gegenteil. Je mehr wir den Gürtel enger schnallen sollen, desdo mehr Leute resignieren. Eine politische Bewegung formt sich eben nicht aus Missmut.Missmut ist höchstens ein Katalysator oder ein Punkt an dem man sich aufhängen kann... Zum Thema Niedriglöhne: Ich denke diese Entwicklung ist noch lange nicht vorbei und wird noch einige Zeit anhalten.Man piekst eben solange in das Hornissennest bis diese sich bequemen zu stechen... Dass unserer "Hornissen" in absehbarer Zeit stechen werden, wage ich zu bezweifeln... MfG Ska |
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"In einer so verrückten Welt, kann man um in ihr zu überleben nur eines tun, nämlich eben jenes werden: Ein Verrückter!" -Selbstzitat
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Mr.HydeNewsposter |
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Hip Teen hat Folgendes geschrieben: @Hyde gut wie du die Argumente der Neoliberalen darlegst. Ist nur find ich der falsche Weg, komplett falsch, Wirtschaft ist kein Selbstzweck, sondern sollte uns Wohlstand bringen. Richtig Hip Teen. Bin da total deiner Meinung. Habe aber erst nur Argumente aufgeführt, zu denen ich später (um eine Vermischung von Argumenten und meiner Meinung zu vermeiden) meine Meinung so ergänze: Hyde hat Folgendes geschrieben: [...]durch die stark verringerten Einnahmen dieser inzwischen großen Bevölkerungsgruppe nimmt natürlich auch die Kaufkraft ab. Etwas was überhaupt nicht im Sinne der Wirtschaft sein dürfte. Hip Teen hat Folgendes geschrieben: Ach ja, noch was: Mr.Hyde hat Folgendes geschrieben: Dabei würde vermutlich heraus kommen, dass es Menschen mit niedrigeren Schulabschlüssen, Migranten und oft auch junge Menschen wie Studenten oder frisch Ausgebildete sind, denen es wichtiger ist eine Arbeit zu haben als vom Sozialamt abhängig zu sein.
Shogos Quelle hat Folgendes geschrieben: Betroffen sind dabei keineswegs nur gering Qualifizierte. Rund drei Viertel der Niedriglohnbeschäftigten haben laut Studie entweder eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen akademischen Abschluss.
Hmm, passt nicht ganz zusammen, oder? Warum denn nicht? Sind bis auf das erst aufgeführte nicht alles Menschen mit hohem Bildungsgrad? Ich sehe hier jetzt keinen Widerspruch ![]() Es muss sich dringend etwas ändern, ansonsten werden extremistische Parteien und Bewegungen stärkeren Zulauf bekommen. Nur bedeutet Wirtschaftspolitik zur Zeit: Hören was Unternehmer sagen und nicht versuchen die gesamte Wohlfahrt der Gesellschaft (die Grundlage einer jeden Wirtschaft ist) zu fördern. |
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Randall Flagg |
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BladeRunner hat Folgendes geschrieben: Das Rad wird sich solange weiter nach unten drehen wie wir es mit uns machen lassen. Dabei sind wir selbst unsere stärkste Waffe. Organisiert euch. Im Beruf in der Gewerkschaft, ausserhalb in Interessenverbänden, Vereinen, Bürgerinitiativen. Und werdet nicht müde für das einzustehen was euch wichtig ist.
Ein Tropfen verschwindet im Fass. Millionen davon lassen es bersten. Gewerkschaften bringen da manchmal auch nicht viel. Jede Firma kann sich eine Gewerkschaft aussuchen, mit der sie verhandelt. Und das darauf resultierende Resultat wird dann, soweit ich weiß, auf die ganze Belegschaft angewendet. Jetzt gab es vor einiger Zeit mal einen Fall, bei der die Firmen hauptsächlich mit einer Christlichen Gewerkschaft verhandelte, weil diese extrem niedrige Löhne forderten und, wenn ich mich recht erinnere, sogar ein paar längere Arbeitszeiten. Obwohl, sie haben sie nicht direkt gefordert, sie haben sich einfach nur damit einverstanden erklärt, und deswegen war diese Gewerkschaft sehr gefragt. Nur, als das in den Nachrichten kam, da kannte keine Sau die Gewerkschaft, weil sie nur ganz (GANZ) wenige Mitglieder hatte, aber die Mitgliederzahl scheint anscheinend keine Rolle zu spielen. Aber ich gebe dir Recht, man sollte sich wirklich orgranisieren und für das Kämpfen, was man will. Nur sind die meisten entweder zu faul oder sie haben Angst, dass sich ihre Situation hinterher noch mehr verschlimmern könnte, z.B. dass sie gefeuert werden oder dass sie ggf. kein Geld mehr haben, weil sie alles für ihren "Kampf" gegen den Niedriglohn ausgegeben haben. |
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