Urheber kontaktieren - aber wie?

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BlitzMoritz

Betreff: Urheber kontaktieren - aber wie?

BeitragFr, Aug 05, 2011 20:51
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Ich wollte 'mal ein kleines Gesellschaftsspiel mehr oder weniger 1 zu 1 für Computer programmieren, d.h. das komplette Spielregelwerk einschließlich der Graphiken.
Auch wenn mein Anliegen rein nicht-kommerziell ist, bräuchte ich für die Veröffentlichung, z.B. hier im Forum, das Einverständnis der Urheber, um keine Copyrights-Verletzung zu begehen.

Ich hatte darum den Ravensburger-Verlag kontaktiert, bei dem das Spiel erschienen war.
Allerdings ist dies bereits 36 Jahre her: Es wurde 1975 veröffentlicht und kann schon seit langer Zeit nirgendwo mehr erworben werden, das aktuelle Angebot von Ravensburger führt es selbstverständlich auch nicht mehr auf.
Meine Anfrage beim Verlag ergab, dass damit die Rechte des Spiels an den Autor (Gerhard Schittenhelm) und die Graphikerin (Lea Koch-Auvo) zurückgefallen sind. Meine Frage nach Kontakt-Daten darf der Verlag aus Datenschutzgründen nicht beantworten.

Jetzt weiß ich nicht, wie ich die Urheber erreichen kann.
Es gibt zwar für 'ne Homepage eines "Steuerberaters Gerhard Schittenhelm", aber ob er und der Spielautor dieselbe Person sind, weiß ich ja nicht - es gibt kurios viele Vielfache der außergewöhnlichsten Namen.
Im Online-Telefonbuch konnte ich auch nichts Geeignetes finden bzw. nur sehr viele "ungenaue" Einträge.
Eine Lea Koch-Auvo gibt es beispielsweise dort nicht, ansonsten 203 Koch-Einträge, vom Frisör bis zum "Autohaus Koch", aber ich kann doch nicht 203 Personen anrufen.

Hat jemand einen Tipp, was da zu tun ist?
  • Zuletzt bearbeitet von BlitzMoritz am Sa, Aug 06, 2011 16:42, insgesamt einmal bearbeitet

Pebender

BeitragFr, Aug 05, 2011 21:06
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Hi,

der Verlag darf oder will dir die Kontaktdaten nicht geben, aber wenn du deine Daten hinterlegst und höflich fragst, ob sie diese zu den entsprechenden Personen weiterleiten würden, wäre dir doch auch geholfen.
BMax & MaxGUI
 

René Meyer

BeitragSa, Aug 06, 2011 2:25
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Solche Recherchen können mühsam sein, und ein Patentrezept gibt es nicht, außer herumzutelefonieren.

Was hindert Dich, den Steuerberater einfach anzurufen und zu fragen, ob er der Gesuchte ist - oder vielleicht einen Hinweis geben kann. Ebenso solltest Du noch mal bei Ravensburger anrufen und Informationen einholen - mit wem die beiden zusammengearbeitet haben, vielleicht ihren Wohnort. Vielleicht gibt es noch Mitarbeiter von damals. Hilfreich könnten auch Brettspiele-Verbände / Vereine sein.

Da die Graphikerin bereits in den fünfziger Jahren Bücher illustrierte, dürfte sie nicht nach 1930 geboren sein, sprich, sie ist über 80 und vielleicht seit Jahrzehnten verstorben.
www.blitzbasic.de | Das Buch zu Blitz Basic: www.schreibfabrik.de/txt/bbb
 

PhillipK

BeitragSa, Aug 06, 2011 5:57
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Heyho Smile

Das klingt wirklich einmal verzwickt. Aber ich denke, ich würde auch richtung *nochmal mit Ravensburger kontakt aufnehmen tendieren* - sie dürfen zwar die Kontaktdaten nicht rausgeben, aber sie haben sie doch sicher. Vielleich lässt du deinen Charme spielen und bringst so die Sekräterin dazu, mal n auge zuzudrücken und denen eine Email etc zu schreiben? Smile
Ansonsten bleibt dir wirklich nicht viel übrig, als rum zu Telefonieren. Vielleicht kannst du über google rausfinden, wo das spiel "Geschaffen" wurde? ich denke 1975 gabs keine 2000 Ravensberger-buden. Vielleicht kannst du so deine Recherche mit einem Telefonbuch eingrenzen. Zumindest, wenn du glück hast, und die betroffenen noch in der nähe wohnen Smile

ps: Mal eine allgemeinere Frage:
Wenn die Grafikerin wirklich schon verstorben sein sollte, wem gehört dann das geistige eigentum an ihren Werken? An wen muss sich BlitzMoritz dann wenden? oÔ
  • Zuletzt bearbeitet von PhillipK am Sa, Aug 06, 2011 10:27, insgesamt einmal bearbeitet

ZaP

BeitragSa, Aug 06, 2011 10:08
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Ist das nicht eigentlich immer so, dass die Erschaffer ihre Rechte an den Verlag abtreten? Weiß ich nicht mit Sicherheit, aber in dem Fall kannst Du den Verlag natürlich direkt fragen...
Und dann ist da natürlich noch das strittige Thema Abandonware, Du hast ja gesagt, das Spiel wird nirgendwo mehr verkauft.
Starfare: Worklog, Website (download)

Mr.Keks

BeitragSa, Aug 06, 2011 13:35
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Hey ZaP, man kann (in Deutschland zumindest) Urheberrechte nicht abtreten (außer, indem man stirbt...). Die sind nicht so etwas wie Eigentum (auch wenn manche das behaupten...), sonder persönliche Rechte von Autoren an ihren Werken. Der Verlag schließt mit dem Autor eher so etwas wie einen Vertrag, dass er das Zeug innerhalb gewisser Grenzen verbreiten kann, ohne dass der Autor ihn durch seine Urheberrechte davon abhält. Vermutlich lief dieser Vertrag für das Spiel nur ein oder zwei Jahrzehnte Wink. http://dejure.org/gesetze/UrhG/29.html

@BlitzMoritz: Ich weiß, du willst das mit denen (oder deren Erben) klären. Falls du jedoch niemanden findest, der noch irgendwie aktiv ist und sich seiner Rechte an dem Spiel bewusst ist, ist es allerdings auch radikal unwahrscheinlich, dass du mit einem kleinen Hobby-Spiel Probleme wegen einer Urheberrechtsverletzung bekommst. Schöner wäre aber selbstverständlich Sicherheit.

(Bei Google siehst btw so aus, dass der Steuerberater Schittenheim nur ein Redakteursfehler zum Steuerberater Schittenhelm ist. Dieser Thread hier ist inzwischen erstplatziert für Gerhard Schittenheim xD)


~Wichtiger Hinweis~
In diesem Thema über juristische Angelegenheiten kann und wird keine verbindliche Rechtsberatung stattfinden.
Alle Antworten sind unverbindlich und geben lediglich die Meinung ihrer Autoren wieder.
 

Sterbendes Lüftlein

BeitragSa, Aug 06, 2011 14:28
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Lord Stweccys

BeitragSa, Aug 06, 2011 15:37
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@Totensturm: Es geht hier aber auch um die Grafiken und die kann man, denke ich, mit ein wenig überpinseln nicht zum kompletten Eigentum erklären.

BlitzMoritz

BeitragSa, Aug 06, 2011 16:42
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@Mr.Keks: 'hab mich hier nur verschrieben: Gerhard Schittenhelm ist richtig, hab's oben editiert.

BlitzMoritz

BeitragSo, Aug 14, 2011 11:27
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Kleines "Update":
Ich hatte den Steuerberater angeschrieben - er heißt tatsächlich genauso, hat aber prompt mit dem Spieleautor rein gar nichts zu tun.
Den Ravensburger-Verlag hatte ich ebenfalls um Weiterleitung meines Anliegens gebieten - er war auch sehr entgegenkommend und hat nachrecherchiert, dabei kam heraus, dass
... "die letzte uns vorliegende Anschrift von Herrn Gerhard Schittenhelm offensichtlich nicht mehr stimmt. Eine E-Mail-Adresse liegt uns nicht vor, da die letzten Kontakte zu ihm offenbar noch aus einer Zeit stammen, in der Menschen nicht per Mail korrespondierten. Und von Frau Lea Koch-Auvo liegen unserer DesignEntwicklung gar keine Daten mehr vor."
Damit scheint sich zu bewahrheiten, dass die Urheber doch ziemlich alt sind oder eventuell gar nicht mehr leben. Daraus könnte man vermuten...
Mr.Keks hat Folgendes geschrieben:
Ich weiß, du willst das mit denen (oder deren Erben) klären. Falls du jedoch niemanden findest, der noch irgendwie aktiv ist und sich seiner Rechte an dem Spiel bewusst ist, ist es allerdings auch radikal unwahrscheinlich, dass du mit einem kleinen Hobby-Spiel Probleme wegen einer Urheberrechtsverletzung bekommst. Schöner wäre aber selbstverständlich Sicherheit.

Mit ansonsten guten Gewissen und "auf gut Glück" will ich's aber nicht riskieren, dazu habe ich zuviel Angst.
Bekanntlich durchforsten Heerscharen von (ansonsten arbeitslosen und nichtstuenden) Juristen das Internet auf jede noch so kleinste Urheberrechtsverletzung, um mit deren Einklagung ihr tägliches Brot zu verdienen.
Ich bin also leider ziemlich ratlos und weiß nicht mehr weiter, das Projekt muss dann wahrscheinlich einschlafen - schade Sad

Xeres

Moderator

BeitragSo, Aug 14, 2011 11:55
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Sind die Original Grafiken so wichtig? Das Spielprinzip selbst ist doch nicht geschützt - mit neuen/eignen Grafiken kannst du das doch umsetzten.
Win10 Prof.(x64)/Ubuntu 16.04|CPU 4x3Ghz (Intel i5-4590S)|RAM 8 GB|GeForce GTX 960
Wie man Fragen richtig stellt || "Es geht nicht" || Video-Tutorial: Sinus & Cosinus
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HERE IS NO FAIR. THERE IS NO JUSTICE. THERE IS JUST ME. (Death, Discworld)

BlitzMoritz

BeitragSo, Aug 14, 2011 12:07
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Xeres hat Folgendes geschrieben:
Sind die Original Grafiken so wichtig?
Ja, sind sie. Es handelt sich um das Spiel "Haltet den Dieb" (auf dieser Spielearchivseite wird es unter Spiele - alphabetisch - H aufgelistet), bei dem man in abgewandelter Anlehnung an Memory verdeckte Karten verschiedener Stapel umdrehen und Diebesserien chronologisch sammeln muss. (siehe derzeitigen BCC ... Wink ) Es gibt 8 verschiedene Diebe und jede Diebesserie enthält eine kleine Story aus 5 verschiedenen Karten, macht also insgesamt 40 verschiedene Grafiken, die durch ihren karikaturistischen Charme den hauptsächlichen Reiz des Spiels ausmachen. Das kann ich nicht nachmachen. Und schon gar nicht so gut.
Außerdem wollte ich ja tatsächlich 'mal ein Original 1:1 umsetzen.

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