Eine DiabloIII Geschichte
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FarbfinsternisBetreff: Eine DiabloIII Geschichte |
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Anfangs nur dazu gedacht einen Wettberb zu gewinnen, habe ich an der Geschichte noch weiter gefeilt, das Layout lesefreundlicher gemacht und ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Es wäre vermessen es "Roman" zu nennen ... es wird eher eine Kurzgeschichte mit sehr kurzen Kapiteln. Ein Roman wird es wenn ich es schaffe Kapitel 666 in den Endkapf münden zu lassen ![]() Hier die Story: http://www.sedm.de/pub/d3/rebirth.pdf have fun! |
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ozzi789 |
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Ich kenn Diabolo zwar nicht, ja ja Schande über mein Haupt, aber die Geschichte hat mich trotzdem gepackt.
Das einzige was mir negativ aufgefallen ist, sind die fast zu zahlreichen Personifikationen. Danke fürs Posten ![]() |
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C# | C++13 | Java 7 | PHP 5 |
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ozzi789 hat Folgendes geschrieben: Ich kenn Diabolo zwar nicht, ja ja Schande über mein Haupt, aber die Geschichte hat mich trotzdem gepackt.
Das einzige was mir negativ aufgefallen ist, sind die fast zu zahlreichen Personifikationen. Danke fürs Posten ![]() Beispiel? Ist mir nicht aufgefallen. |
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Kapitel #6 ist nun online ...
have fun! |
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DAK |
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Farbfinsternis hat Folgendes geschrieben: Kapitel #6 ist nun online ...
have fun! Wo denn? Finde das Ganze recht gut. Denke, du kriegst die Stimmung und Atmosphäre ziemlich gut hin. Allerdings denke ich, dass ozzi doch auch Recht hat. Du springst sehr schnell zwischen den Gedanken von verschiedenen Personen hin und her, besonders am Anfang. Das ist hald eine Stilfrage, aber ich mag es lieber, wenn der Erzähler bei einer Person bleibt. Vorallem ist es verwirrend, besonders am Anfang, wo man die Charaktere noch nicht so gut kennt und auch gern verwechselt. Wie du's in den späteren Kapiteln gelöst hast, wo die "Kamera" nur noch dem kleinen Mädchen folgt, das find ich besser. Das Andere, was mir aufgefallen ist (ok, es ist Diablo, da kommt sowas schon vor) aber die Sache mit dem Zauberstab war mir doch etwas zu zufällig, weißt, wie ich mein? Schau hald, dass das nicht zu häufig wird, dann gehts. Ich hab letztens ein Buch gelesen, wo der Held so viel Glück gehabt hat, dass es kaum mehr heftiger geht. Das wird dann hald auch unglaubwürdig, weißt. Ansonsten find ichs sehr gut. Mach weiter, werde weiter lesen. |
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Gewinner der 6. und der 68. BlitzCodeCompo |
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oops ... neuen Link vergessen, biddeschön: http://www.sedm.de/rebirth/
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Kapitel VII ist nun online.
http://www.sedm.de/rebirth/#horadrim |
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DAK |
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Gute Sache, macht Spaß zu lesen. Schau nur, dass du mit den Sachen, die du verwendest, etwas konstanter bleibst, wie z.B. auch mit der Zeit. In Kapitel 6 hast du einen Absatz, wo du die Erzählzeit wechselst. Bin mir nicht sicher, ob das Absicht ist, um zu zeigen, von wegen, das war davor, das ist jetzt, aber da du danach weiter in der Vergangenheit machst, denk ich nicht, dass das so war.
Wie auch immer, Atmosphäre ist gut. |
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Gewinner der 6. und der 68. BlitzCodeCompo |
CO2ehemals "SirMO" |
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Zitat: Ein Roman wird es wenn ich es schaffe Kapitel 666 in den Endkapf münden zu lassen
*hust* Die Zahl des Teufels ist 616 *hust* wollte ich nur mal sagen ![]() |
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mfG, CO²
Sprachen: BlitzMax, C, C++, C#, Java Hardware: Windows 7 Ultimate 64-Bit, AMX FX-6350 (6x3,9 GHz), 32 GB RAM, Nvidia GeForce GTX 750 Ti |
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Lakorta |
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Das ist aber nicht ganz richtig, es gibt altgriechische Bibelfragmente, die die Zahl 616 als Zahl des Teufels nennen, allerdings gibt es genauso die "Minuskel 2344", welche die Zahl 665 angibt. Die meisten allerdings beschreiben die 666 als Zahl des Teufels, z.B. der Codex Sinaiticus und ebenfalls aus dem 3. Jahrhundert stammende Quellen, wie die in deinem Link. Mehr dazu auf Wikipedia. Ich weiß nicht, welche Zahl jetzt die richtige ist, aber die offizielle ist die 666. | ||
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Sterbendes Lüftlein |
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Text entfernt | ||
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Amazorn |
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Offenbarung des Johannes. Lest mal die Bibel im letzten Kapital.
Und die Zahl des Tieres ist 666 ![]() Lauter Heiden hier! Zum anhören: Kapitel 13 http://bitimage.dyndns.org/ger...el-013.mp3 |
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Farbfinsternis |
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666 ... da ich meine Kapitel römisch nummeriere bin ich alsbald am Ende des Latein ![]() Egal. Kapitel 8 will nicht so "fliessen" wie ich das gerne gehabt hätte. Darum heute unvollendet, Kapitel VIII. "Fremde Heimat". http://www.sedm.de/rebirth/#fremdeheimat |
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Kapitel 8 ist nun fertig und wie erwartet, das längste bisher.
http://www.sedm.de/rebirth/ |
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Kapitel 9 steht bereit ... have fun : http://www.sedm.de/rebirth/#grollen | ||
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Ich habe den Wettbewerb gewonnen und das Buch ist echt gut zu lesen. Somit fängt die Arbeit an aus der hastig entworfen Geschichte einen echten Roman zu machen. Kapitel 1 "LEBEN" macht den Anfang.
Viel Spaß: http://sedm.de/rebirth/#leben |
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Da ich den Wettbewerb gewonnen habe, kann ich diese Geschichte nun ohne Zwang und mit dem Ziel "Roman" vollenden. Das erste Kapitel ist nun inhaltlich fertig.
Was ich noch sagen will: Ich bestreite die Story nun ohne Diablo Lore und versuche ein eigenes Universum zu basteln. --- EINS - Leben Sanft hebt sich die Morgensonne über den östlichen Acker. Sie lässt ihr Licht leise über die Felder und Wiesen wandern und schaut warm auf neues Grün in diesen Landen. Sorgsam weckt sie die Sperlinge und die Singblumen, legt sich auf erwachende Blüten und wachsenden Weizen. Der Duft fetter Erde vermischt sich mit dem von Gras, Getreide und Moos. Als wäre es hungrig saugt das Loch in der Wand, welches einst ein Fenster war, diese satte Luft in sich hinein und durchflutet mit ihr das gesamte Zimmer. Das Gezwitscher von Vögeln, das Rauschen von Blättern und das Knarren von Bäumen folgt der Luft und hallt an den alten Lehmwänden wider. Reij hebt seinen Kopf aus seiner Kiste die er ein Bett nennt und zieht gierig den Duft in seine Nase. Stroh hat sich mit seinem wirren Haar verflochten. Er stützt sich mit dem Unterarm auf den Rand der Kiste und sein Blick irrt suchend durch den kahlen und rußigen Raum, fällt durch das Loch in der Wand und trifft auf das ausladende Blätterwerk der riesigen Esche vor seinem Haus. Glucker haben sich ein Nest gebaut und sicher würden sich Eier darin finden wenn man genauer hin sähe. Aber Reijs Blick sucht nicht nach winzigen Gluckereiern sondern nach einem Bruch in der Idylle, einer harten Kante oder einem spitzen Dorn. Er blinzelt durch die Blätter in das grelle Morgenlicht, erhascht durch die Eschenkrone einen Blick auf das fruchtbare Feld und den schmalen braunen Weg der grün und rot von Gras und Singblumen gesäumt wird. Kein Bruch und kein Dorn ist zu erkennen, er ist wirklich wieder hier und ein Morgen ist angebrochen. "VATER!" dringt ein lauter Ruf von unten durch die morsche, schiefe und verrußte Zimmertür. Reijs Blick huscht in die Richtung und sein ledriges Gesicht versucht ein Lächeln. Megreth ist bereits unten in der Küche und sicher hat sie es wieder einmal geschafft ein Frühstück zu bereiten. Langsam hebt er seinen zerlittenen Leib aus der Kiste, seine Arme zittern leicht und er stolpert schwach mit nackten Füßen auf die kohlschwarzen Dielen. Für ein paar Sekunden steht er wankend mitten im Zimmer, den Blick starr nach unten gerichtet. Dann aber strafft er seinen Rücken, drückt die Beine durch, streicht sich den Staub und das Stroh aus den Haaren und von der Kleidung und übt einen starken, schreitenden Schritt in Richtung seiner Zimmertür. "Ich komme mein Engel!" will er rufen, aber seine Stimme ist leise, rauh und dringt kaum durch die Wände des Hauses bis hinunter. Sein Blick fällt auf den Schemel neben der Tür auf dem eine Schale mit Wasser ruht. Mit beiden Händen schöpft er einen Schluck und einen weiteren mit dem er sein Gesicht benetzt. Er räuspert sich, hustet leicht und übt leise seine Stimme. "Ich komme mein Engel!". Ein kräftiger Bariton trägt die Worte durch die Wände, die Treppe hinunter in die Küche. Reij schliesst die Augen und greift nach dem Lederband welches seiner Tür als Verschluß dient und tritt schließlich in den Flur welcher zur Treppe führt. Am Geländer lauscht er ins Haus und vernimmt aus der Küche wie Megreth ein Lied pfeift. Ein sehr altes Lied und Reij hat das Gefühl es zu kennen, er nickt im Takt und summt die Noten sobald sie nach oben gedrungen sind. Seine Stirn legt sich in Falten und er grübelt über dieses Lied. Er kennt es, er hat es schon einmal gehört, "Verdammt! Wo habe ich dieses Lied schon gehört". Das Pfeifen aus dem Erdgeschoß verstummt und er hört Megreth reden. Sie muss mit Urith sprechen, seinem Neffen, oder mit sich selbst, oder mit dem Kochtopf. Was sie sagt kann er nicht verstehen, aber bei der Idee sie würde mit Kochtöpfen sprechen huscht erneut ein winziges Lächeln durch sein ledriges Gesicht. Mit beiden Händen hält er sich am Geländer fest und sucht mit zittrigen Füßen jede Stufe auf dem Weg nach unten. Der Blick ist starr auf die Küchentür gerichtet um sich sofort straffen zu können sobald jemand hinaus kommt. Aber es kommt niemand durch die Tür und er kann sich die ungestört die Treppe hinunter hangeln. Vor der Küche richtet er sich wieder auf, ballt die Fäuste und tritt mit trengem Schritt und sicherem Blick in den Raum. Megreth strahlt ihn mit ihrem schönsten Lächeln an und geht mit einem Teller heißer Rühreier auf ihn zu. Sie zeigt mit der Hand auf seinen Platz und bittet ihn so sich zu setzen, dann stellt sie den Teller mit seinem duftenden Inhalt vor ihm ab. In der Mitte des Tisches steht eine Schüssel mit dampfendem Kartoffelbrot und vier Äpfel liegen verteilt um die Schüssel herum. "Ein Essen für Fürsten und Regenten! Wo hast Du die Eier her?" fragt Reij mit vollem Mund und schliesst die Augen ob des fantastischen Geschmacks seines Frühstücks. "Die Hühner legen wieder" antwortet Megreth stolz und setzt nach: "Der Hahn der Zeiholtz hat sich erholt und wir werden wohl unseren Bestand vergrößern können!". Sie schließt die Hände hinter ihrem Rücken und wippt von den Zehen auf die Ferse während sie mit großen Augen erwartungsvoll auf die Reaktion ihres Vaters wartet. Der legt die Gabel beiseite und beide Hände flach auf den Tisch. "Der Hahn ist wieder gesund und die Hühner legen wieder?", ungläubig wendet er sein Gesicht zum Fenster, obwohl er das Gehege von hier unmöglich sehen könnte. Er blickt wieder zurück zu Megreth und sein Lächeln ist jetzt so echt und tief dass sein Gesicht in irrsinnig viele Falten gelegt wird. Es geht aufwärts, der Krieg ist vorbei, die Felder tragen und die Hühner legen wieder und der Hahn ist gesund. Der Hahn der Zeiholtz. Die Zeiholtz. Der Gedanke an die Nachbarn dämpft seine Fröhlichkeit und das Lächeln verschwindet. Auch wenn das Rührei noch immer ausgezeichnet schmeckt, so legt sich Trauer über dieses großartige Mahl. Megreth legt noch einen Löffel Ei nach und blickt ihren Vater sorgenvoll an. "Hast Du etwas von Herma gehört?" Fragend blick Reij seine Tochter an welche nun den Blick senkt und als Antwort ein Kopfschütteln anbietet. Reij hatte schon wieder nach seiner Gabel gegriffen und legt sie nun wieder an den Rand seines Tellers. Wieder legt er die großen, rissigen Hände flach auf den Tisch und starrt in sein Ei. "Also sind sie alle verloren?". Megreth nickt, legt den Kopf auf die Seite und ihre Augen füllen sich mit Tränen. "Sie haben Depphold gefunden ... auf den Feldern". Auch Reijs Augen werden feucht und er ergreift wieder zitternd die Gabel, aber so recht schmecken möchte ihm sein Frühstück nicht mehr. Herma, Depphold, Ephine und Irina. Alle tot oder verschwunden. Der Hof verbrannt und die Felder als Sumpf zurück gelassen, aber hier blühen die Felder und die Wiesen. Reij schluckt schwer, der Schmerz im Hals drückt noch mehr Tränen in seine Augen und eine von ihnen tropft auf den Rand seines Tellers und sucht sich in einem Rinnsal Weg in sein Ei. Er schliesst die Augen, ballt seine Faust um seine Gabel, strafft seinen Rücken und blickt dann wieder ernst an Megreth vorbei in die Küche. "Das Leben kehrt zurück, wir haben Glück gehabt und werden der Zeiholtz gedenken!". Megreth nickt tapfer und dreht sich um in Richtung Herd, hastig wischt sie sich mit dem Ärmel über die Augen und stellt die Pfanne zurück an ihren Platz. Während der ganzen Zeit saß Urith auf seinem Platz am Tisch und starrte sein Stockbrot an. Er hätte sich auch duftendes, warmes Kartoffelbrot nehmen oder einen Teller Ei haben können, aber er entschied sich für das trockene kalte Stockbrot. Seine Stirn liegt sorgenvoll in Falten und sein Blick wendet sich nicht von seinem Teller ab auf dem das graue Stockbrot liegt. Urith spricht seit einem Jahr nicht mehr und sieht auch niemanden mehr direkt an. Die meiste Zeit starrt er Dinge an und legt seine Stirn in Falten. Hin und wieder schreckt er auf wenn er in den Garten schaut oder in Reijs Gesicht, aber sonst hockt er schlaff und apathisch auf einem Stuhl und betrachtet tote Dinge wie Stühle, den Boden oder kaltes Stockbrot. Seit er mit ansah wie seine Eltern zerrissen wurden schweigt er und sieht nichts warmes oder lebendiges an. Er weint und klagt nicht, er schläft nicht. Anfangs war Reij fast in Panik und versuchte alles um Urith aus seiner Lethargie zu wecken, er las ihm Geschichten vor, erzählte von seinem Tag auf den damals noch toten Feldern. Sang die Lieder seiner Eltern und Vorfahren. Aber irgendwann sah er keinen Weg mehr ihm zu helfen und beschloß ihn einfach gut zu behandeln und auf ein Stockbrot starren zu lassen. Die Lieder seiner Vorfahren ... "hm hm hmhmhm Sedo gra devok gravé" ... es fiel ihm wieder ein. Das Lied auf der Treppe dass Megreth unten in der Küche summte. Fern hinter einem grauen Schleier drang die Melodie hervor, vermischte sich mit Textbruchstücken und er sah seinen Vater vor sich. Riesige graue Hände pflanzten violette Singblumen in einer Reihe neben den Weg vor dem Haus. "Sedo gra devok gravé". Die alte Sprache stolpert ziellos durch seinen Kopf und sucht nach einer Übersetzung. "hm hm hmhmhm" ... Reij starrt durch das Küchenfenster auf die Scheune und die Ranken die an ihr empor wachsen. Das Lied wandert durch seinen Kopf und seine Lippen formen immer wieder dieselben Worte: "Sedo gra devok gravé". Dann ein Licht, eine Klarheit, eine geistige Weite die seine Gedanken in den Himmel zu heben scheinen und sein Vater. Ein riesiger Mann mit gutmütigem Gesicht und gewaltigem Hut beugt sich über ihn und sagt: "Sedo gra devok gravé! Wir sahen das entweihte Grab!". Reij schluckt und starrt Urith an. Dieser murmelt nun dieselben Worte vor sich hin, langsam mit dem Oberkörper wippend und noch immer auf seinen Teller starrend. "Sedo gra devok gravé!". Reij erhebt sich von seinem Stuhl und geht um den Tisch zu Urith hinüber. Er legt seine Hand auf Uriths Schulter und fragt: "Kennst Du dieses Lied? Wer hat es Dir gesungen?". Urith dreht seinen Kopf und sieht Reij ins Gesicht. Seine Augen sind kalt und leer. Dann dreht er seinen Kopf erneut und starrt wieder auf den Teller. "Sedo gra devok gravé, hm hm hmhmhm". Megreth stand derweil am Herd und hielt sich mit zittrigen Händen an den Kanten der gemauerten Kochstelle fest. Unsicher beobachtete sie wie ihr Vater vor sich hin murmelte und Urith wippte und wankte. Dann wie er mit ihm sprach und beide unsicher zurück blieben und der Blick ihres Vaters ängstlich durch den Raum irrlichterte. Von einem Augenblick auf den anderen beschloß Reij dieses Lied zu verschieben und den Tag so zu beginnen wie es gestern geplant war. Er richtet sich auf seinem Stuhl auf, zupft an seinem Hemd und blickt sich ordnend in der Küche um. Dann verkündet er die Vorgehensweise: "Wir werden heute die nördlichen Morgen begutachten. Wenn hier im Osten der Weizen so gut trägt könnte er es im Norden auch tun.". Megreth nickt und legt artig die Hände an ihre Schürze. "Dann werden wir an der Baumgrenze prüfen ob der Bach wieder nutzbar ist und die Mühle reparieren.". Reij steht von seinem Stuhl auf und rückt ihn an den Tisch. Megreth steht noch immer vor dem Herd und erwartet die Entscheidungen ihres Vaters. Dieser tritt auf sie zu, hockt sich vor sie hin und legt eine Hand auf ihre Schulter. "Wir werden Veilchen pflanzen, als Tribut an diesen neuen Tag und als Mahnung, Du magst doch Veilchen?". Megreth nickt eifrig und ihre Wangen werden ein wenig rot. "Dann los mein Engel, wir haben viel zu tun!" Megreth stürmt die Treppe hinauf in ihr Zimmer und stürzt an ihren Schreibtisch. Dieser hat eine kleine Schublade und in dieser liegt ein blauer Beutel in welchem Veilchensamen ruhen. Veilchen sind ihre Lieblingsblume. Vielleicht weil auch ihre Mutter sie mochte oder weil ihre Mutter sich stets Veilchenfarben kleidete oder weil Veilchen das Grab ihrer Mutter schmücken ohne dass diese dort jemals gepflanzt wurden. Megreth liebt Veilchen und die Aussicht darauf ein Veilchenbeet pflanzen zu können macht ihr diesen Tag zu einem Fest. Aufgeregt und mit dem kleinen Beutel in der Hand tritt sie vor das Haus wo Reij gerade den alten Herras an den Karren schirrt. Einst besaßen sie fast zwei dutzend Pferde für die Arbeit auf dem großen Hof, aber nur Herras war nach dem Krieg übrig geblieben. Der Gaul ist alt und fast blind. Reij hat einen neuen, leichteren Karren gebaut um es ihm nicht zu schwer zu machen. Reij selbst läuft stets neben dem Karren her da er sich bewusst ist selbst fast neunzig Maß zu wiegen. Megreth und Urith nehmen auf dem Karren Platz und Reij führt Herras über die Pfade nach Norden in Richtung der Gutsgrenze. Vorbei an den knorrigen Bäumen die dicht an den Gräbern wachsen und an den riesigen Eschen die hier überall ihr Blattwerk über die Wege strecken und schattige Orte schaffen wenn die Sonne heiß über die Lande brennt. Der alte Steinbruch zur linken ist verlassen und dahinter erhebt sich sperrig der Ráhes Berg mit seinen Spitzen und Kluften. Auf der rechten Seite erstrecken sich die Weizenfelder und Obstgärten. Dazwischen schlängelt sich der braune Pfad nach oben dessen Rand von saftigem Gras und sanft zirpenden violetten Singblumen gesäumt wird. In der Ferne sieht man an einem klaren Tag die Gebirgskette der Zóten in dessen Tiefen nach Schätzen gegraben wird. Hier auf den Höfen sucht niemand nach Schätzen, hier sucht man nach Familie, Gerechtigkeit und Tage ohne Sorgen. Reij sucht derweil noch nach verschütteten Erinnerungen und der Richtung nach dem Krieg. Megreth sucht den Frieden und die fantastischen Details einer neu erwachten Natur. Wonach Urith sucht ist nicht zu sagen, er hockt auf dem Karren und blickt auf die Bretter unter seinen Füßen. Starr fixiert er die Planke die seinen Füßen Halt gibt und zwinkert nicht. Megreth legt ihre Hand auf seine Schulter, schaut glücklich in die Landschaft und erwartet einen guten Tag. Immerhin werden sie Veilchen pflanzen, sie werden die Farbe Violett in graue Erde bringen und jedem sagen dass hier etwas am Leben ist. Sie werden jedem sagen der es anders weiß dass hier noch Leben ist und die Menschen den Krieg gewonnen haben. Megreth blinzelt in die Sonne die in einem wolkenlosen Himmel thront und Wärme in das Land giesst welches so lange in Dunkelheit und Kälte gefangen war. Hier sind wir, hier stehen und gehen wir und hier bleiben wir. Es ist das Leben das gewonnen hat und selbst Herras scheint glücklich zu sein. Reij lächelt ein wenig und selbst dieses kaum wahrnehmbare Lächeln verrät dass das Leben zurück gekehrt ist. Der Pfad schlängelt sich kurvenreich hinauf in den Norden und auf beiden Seiten wächst und blüht es. Es scheint gewonnen zu haben ... das Leben. |
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