Wie man ein Tablet repariert
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LobbyBetreff: Wie man ein Tablet repariert |
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Hallo Ihr Lieben,
manchmal passiert es schneller als man denkt, da hat man ein wundervolles Tablet (in meinem Fall ein Asus VivoTab ME400C mit Windows 8.1) doch eines Tages fällt es herunter und hat einen Sprung im Touchscreen. So lief es zumindest bei mir vor etwas mehr als einem Monat, wobei ich das Tablet zu diesem Zeitpunkt schon gut ein ganzes Jahr hatte. Nach dem Unfall funktionierte ein Großteil des Touchscreens nichtmehr, was natürlich die Bedienung etwas sinnlos macht. Im Folgenden will ich euch von meinem Erfolg das Gerät selbstständig zu reparieren berichten und dabei auch zahlreiche Bilder zeigen. Ich denke hier dürften sich Wissbegierige dafür durchaus finden lassen. ![]() Also los. Wenn einem so etwas mit dem Tablet passiert ist oftmals guter Rat teuer, in meinem Fall hätte eine Reparatur ungefähr so viel gekostet, wie das Gerät noch wert war, also habe ich mich nach Möglichkeiten der selbstständigen Reparatur umgesehen. Schließlich habe ich einen französischen Händler gefunden, der den Touchscreen für einen akzeptablen Preis anbot (ungefähr 1/3 dessen, was das Gerät ganz noch wert war). Also sofort bestellt, aber weil das Produkt aus Schweden geliefert werden musste dauerte das Zustellen ungefähr vier Wochen, eine lange Zeit die ich ohne mein Tablet auskommen musste ![]() ![]() Schließlich kam es dann vor wenigen Tagen endlich an. Gleich mal ausgepackt und leider feststellen müssen, dass anders als beschrieben dieses Touchpanel keinen Windows-Button hat. Damit kann ich aber leben, sofern es dennoch funktioniert (solche Panels existieren, weil sie in den nahezu identischen Android-Tablets verwendet werden). Nun zum eigentlich interessanten Teil: Dem Austausch des Touchpanels. Zuerst einmal muss das Gerät geöffnet werden, dies ist noch relativ einfach weil es nur von kleinen Haken zusammengehalten wird. Dazu habe ich vorsichtig an einer Ecke das Gerät mit einer Plastikkarte aufgehebelt, und konnte anschließend nach und nach alle Haken lösen (mit Haken meine ich diese Klickverschlüsse, wie sie auch bei vielen Laptops Verwendung finden). Nach dem öffnen hat man einen schönen Blick auf alle Komponenten des Tablets. Zudem habe ich erfreut festgestellt, dass ein Austauschen des Akkus ohne weiteres möglich wäre. ![]() Nach und nach kann man die mit Schrauben befestigten Komponenten entfernen. Zuerst den kartenleser und dann die Lautsprecher (hier sieht man, warum das Gerät mit Stereo-Sound beworben wird, obwohl es nur auf einer Seite Schlitze für Lautsprecher hat). ![]() Anschließend kann man nach dem Lösen zahlreicher Schrauben den Hauptrahmen komplett herausnehmen. Dieser umfasst auch den Akku, der in einer Art Wanne befestigt ist. Beim Herausnehmen sollte man nicht vergessen alle Leiterbahnen abzustöpseln die mit dem verbleibenden Rahmen verbunden sind (nämlich Display, Touchscreen, Webcam und Micro-USB). ![]() Was übrig bleibt ist ein solider Plastikrahmen auf dem noch das Display, eine Platine für USB und die Webcam befestigt sind. Diese lassen sich auch leicht abschrauben/abnehmen. ![]() ![]() Nun kommt der schwierige Teil. Man hört ja leider immer öfter, dass technische Geräte verklebt werden um Schrauben zu sparen, aber auch um Geräte schlechter wartbar zu machen. Ich muss sagen bisher wirklich zufrieden mit ASUS zu sein, weil bisher eben noch nichts verklebt war, aber das ändert sich nun beim Touchpanel, welches nämlich mit dem Plastikrahmen verklebt ist. Leider lässt sich der Plastikrahmen auch nicht separat bestellen, sodass ich gezwungen bin die beiden Teile irgendwie voneinander zu lösen. Eine Regel für verklebte Bauteile ist, dass der Kleber meist nicht wärmeresistent ist, d.h., dass er bei Wärme aufweicht, jedoch noch immer hält. Also habe ich den Rahmen mit einem Fön stark erhitzt (der Kunststoff scheint sehr Hitzebeständig zu sein, habe ich festgestellt) und dabei versucht vorsichtig das Glas aus dem Rahmen zu hebeln. Das war eine ziemliche Friemelei aber schließlich habe ich es dann doch geschafft, indem ich zwei Schraubenzieher nach und nach unter dem Rahmen geschoben habe. ![]() ![]() Somit wäre nun endlich Platz für den neuen Touchscreen, welcher auch perfekt in den Rahmen passt. Befestigt habe ich ihn mit dünnem, beidseitigem Klebeband (ähnlich war das vorherige Panel auch befestigt). Anschließend wird das Display wieder verbaut, dabei ist sehr darauf zu achten keinen Staub oder Schlieren auf dem Panel oder dem Display zu haben, denn diese können später stark sichtbar sein, dann aber nicht mehr bereinigt werden. ![]() ![]() Nachdem auch alles weitere wieder verbaut ist lässt sich das Gerät schließen, indem die Haken der Rückseite eingerastet werden. Die ersten Tests zeigen: Die Reparatur war erfolgreich! ![]() |
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- Zuletzt bearbeitet von Lobby am So, Jan 19, 2014 1:54, insgesamt 7-mal bearbeitet
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DAK |
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Joa, hab sowas schon mit einem Smartphone gemacht, ist deutlich einfacher, als man es sich vorstellt.
Auch fix eingebaute Akkus lassen sich sehr leicht austauschen. |
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Gewinner der 6. und der 68. BlitzCodeCompo |
#ReaperNewsposter |
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Finde ich sehr gut von dir, dass du das für alle beschrieben hast!
Ich selber habe das vor einem Jahr bei meinem Samsung Galaxy S(1) gemacht. Da auch dort das Glas mit dem Rahmen - und das Display mit dem Glas (aber das war eh kaputt..) - und das ganze am Rand auch noch mit der Haupt-Metallplatte verklebt ist, war das nicht so einfach. Ich hatte es anstatt einem Fön mit einer Wärmelampe versucht.. was eine dämliche Idee war. Ich ließ es zu lange drunter, da man die Wärme gar nicht richtig einschätzen kann. Gut, das Display war eh hinüber, der Rahmen ja auch, aber danach war dann auch der Home-Button verschmort... (Kostete aber nicht so sehr viel, gabs bei eBay, aber sehr ärgerlich.) Da die anderen beiden beleuchteten Touch-Buttons links und rechts daneben ja direkt unter dem Glas sind, wurden diese auch etwas mit an diesem verklebt. Vielleicht hätte man die noch retten können, vielleicht nicht.. ich hab die eine ausversehen abgerissen... (Kostete wieder an die.. ~10€, musste ich gleich dreimal austauschen, da mehrmals unterschiedlich defekt.) Ansonsten: Klebt den neuen Bildschirm ringsherum (wie von Werk aus) auf jeden Fall wieder mit Silikonkleber ordentlich fest! Ich hatte es am Anfang wochenlang nicht gemacht, weil ich mir unsicher war... Resultat: Durch leichte Bewegungen vom Display bekam die biegbaren Platinenanschlüsse wohl irgendwann einen Bruch bei den Leitbahnen - Wackelkontakt, Farbausfall, ganz kaputt. Also musste ein gerade wieder neues Display her (war mittlerweile aber etwas günstiger geworden). (Dummheit wird halt bestraft.. ![]() ![]() Btw: Hat irgendjemand eine Ahnung, wie man solche flexiblen Leiterplatten reparieren kann? Weil funktionieren würde das Display ansonsten ja noch einwandfrei.. Grüße, #Reaper |
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AMD Athlon 64 3500+, ATI AX800 Pro/TD, 2048 MB DRR 400 von Infineon, ♥RIP♥ (2005 - Juli 2015 -> sic!)
Blitz3D, BlitzMax, MaxGUI, Monkey X; Win7 |
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LobbyBetreff: Re: Wie man ein Tablet repariert |
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Danke ihr beiden, ich teile meine Erfahrungen da wirklich gerne und bedaure die teilweise schlechte Bildqualität.
#Reaper, du meinst diese dünnen Plastikbänder die viele Leitungen auf einmal enthalten? Ich denke da ist eine Reparatur schwierig, vor allem wenn die eigentlichen Drähte sehr klein sind ![]() Wegen der Reparatur an sich denke ich muss man immer ein gewisses Risiko und die damit möglicherweise verbundenen Kosten in Kauf nehmen, aber ich für meinen Teil finde auch Gefallen am Auseinandernehmen solcher Geräte und würde daher selbst bei Geräten die noch Garantie hätten zu Selbstreparatur neigen ![]() |
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